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Zurück auf die Straße
Bald geht es los mit der Women’s WorldTour 2022, wenn auf den toskanischen Strade Bianche der Startschuss fällt. Bis zur achttägigen Tour de France Femmes sind’s noch einige Monate – aber die Frühjahrsklassiker versprechen Aufregung genug! So wie das ganze letzte Jahr:
Women’s WorldTour-Termine des kommenden Monats:
5. März: Strade Bianche femminile
13. März: Ronde van Drenthe
20. März: Trofeo Alfredo Binda
24. März: Classic Brugge-De Panne
27. März: Gent–Wevelgem
…und am 3. April dann die Flandern-Rundfahrt. Jippie!!
Das dreckige Dutzend…
….könnte Marianne Vos am Samstag zwar noch nicht vollmachen – aber sollte sie sich den World-Champion-Titel im Cyclocross in Fayetteville/USA holen, wäre das immerhin schon Nummer 8. Wobei: Meine Daumen sind gedrückt für Lieblings-Lucinda Brand (Rotterdamse Sportvrouw van het jaar 2021 – yo), die als Titelverteidigerin und Weltcup-Gewinnerin auch nicht gerade unfavorisiert ins Matsch-Rennen geht.
Bei den Männers fehlen nicht nur der noch amtierende Weltmeister Mathieu van der Poel (hat Rücken), sondern auch Wunderradler Wout Van Aert (will sich auf die kommenden Straßenrennen konzentrieren). Wird also spannend! Auf der offiziellen Entry-Liste finden sich reichlich Anwärter auf den neu zu besetzenden Thron, nicht zuletzt die belgischen Weltcup-Triumphierer Isebyt, Vanthourenhout und Aerts. Und bei den Frauen scharren Betsema und Worst schon vernehmlich genug mit den Hufen, um die (etwas) Ältergedienten nerviös zu machen.
So jedenfalls sieht das Wochenende-Programm aus:

Wo aber kriegen wir nu live was davon mit, falls wir nicht gerade weltenbummelnd in Arkansas unterwegs sind? Hmmm. Eurosport 2 überträgt live, kostet aber, und bei Eurosport 1 gibt’s nur Sonntagabend um 23.30h ne Zusammenfassung. Letzte Hoffnung: den Youtube-Kanal der UCI checken…
Da geht doch noch was
Nicht E-Autos werden die Verkehrswende zum Guten bringen – Öffis und Fahrräder sind die Lösung! Immerhin etwa ein Fünftel der in Deutschland anfallenden Treibhausgasemissionen stammen aus dem Verkehr, insbesondere aus dem „MIV“, dem „motorisierten Individualverkehr“. Und obwohl gefühlt seit Jahren tausendmal so viele Leute auf dem Rad unterwegs sind, hat sich laut aktuellem Energiewendebarometer 2021 der KfW-Bank der Anteil an Fahrradfahrten nur minimal erhöht: von 6,2% anno 2002 auf 6,4% in 2017. Öffis kletterten zwar auf einen Anteil von 18,8% (2002: 14,2%) – aber knapp 75% der Strecken werden im MIV bewältigt.
Um mal die Dimensionen klarzumachen: Im selben Zeitraum stieg die Summe der im MIV mehr zurückgelegten „Personenkilometer“ um 10%. 43 Millionen Fahrzeuge legten anno 2017 also 240 Millionen Personenkilometer mehr zurück als 15 Jahre zuvor. 2020 lag die Auto-Mensch-Quote in Deutschland bei schon 580 zu 1000, das sind durchschnittlich rund 1,14 Pkw pro Privathaushalt…

Dass nun nicht alle Menschen vom Auto auf Rad oder Bus/Bahn umsteigen können und müssen, ist klar. Das lässt sich auch nicht durch mehr und bessere Radwege, regelmäßige (Land) und günstigere (Stadt) Öffi-Linienführung oder E-Bikes für alle erreichen. Aber dass die Fraktion der renitenten Auto-Maniacs laut der aktuellen „Verkehrswende“-Studie mehr als ein Drittel ausmacht: mindestens erstaunlich! Und trotzdem titelte der Spiegel dazu „Fahrrad statt Auto – auch auf dem Land möglich“. Denn immerhin knapp 66% der Befragten gaben an, sich einen Wechsel von Chaise auf Drahtesel vorstellen zu können, und da ist es auch egal, ob sie auf dem platteren Land oder in städtischeren Gegenden wohnen. Was es dazu brauchte:

Das ließe sich doch mal schön auf die Agenda der neuen Regierung packen – die muss nun schließlich ganz ohne die Expertise eines Andreas Scheuer auskommen und lässt angesichts des koalitionsinternen Werte-Spielraums insbesondere zwischen Gelb und Grün ohnehin eher ein verkehrspolitisches Taktieren befürchten. Also: Die KfW hat immerhin 4000 Leute gefragt, das ist mehr als repräsentativ. Und sie weiß auch: in der Regel gering besetzte Pkw bleiben energetisch ineffizient, ob mit oder ohne Akku. Hingegen stößt ein Nahverkehrsbus pro Personenkilometer immerhin nur rund die Hälfte der Pkw-Treibhausgasemissionen aus. Sogar ein Pedelec verbraucht laut einer Studie vom Umweltbundesamt (UBA) für eine Strecke von 10 km nur so viel Energie, wie es braucht, um 0,7 Liter Wasser bei Raumtemperatur zum Kochen zu bringen. Die zur Stromerzeugung anfallenden Luftschadstoffe betragen noch dazu nur ein Bruchteil dessen, was Verbrennungsmotoren ausstoßen. Und die Akkus? Sie belasten das Klima laut UBA in der Herstellung und Entsorgung mit 22-30kg CO2-Äquivalenten (CO2eq). Vergleicht man das mit 21,5kg CO2eq pro 100 km aus eingesparten Pkw-Kilometern, sind im Vergleich zum Verbrenner bereits nach 100 Pedelec-Kilometern die Treibhausgasemissionen des Akkus beglichen. (Das Akku-Rohstoff-Dilemma bleibt natürlich bestehen, aber bei der CO2eq-Rechnung unbeachtet)
So. Und ein Fahrrad mit ohne Motor? Belastet das Klima-Konto ausschließlich dann, wenn es hergestellt, und in ungleich geringerem Maße, wenn es ggf. entsorgt wird. Dazwischen liegt ein Fahrradleben in reiner Klimaneutralität, gefüllt mit frischer Luft, guter Laune, gefütterten Muskeln, gestärktem Herz-Kreislauf-System, unmittelbarem Erleben von Landschaft und Leuten, Unabhängigkeit von Fahrplan und/oder Parkplatzsuche, wachsender Zuneigung – und wettergerechtem Kleiderwechsel ma sagen. Die perfekte Verbindung von Vernunft und verliebt. So nämlich!
Obacht: Ferien + Inventur

Sowohl an Heiligabend als auch an Silvester machen wir eine kleine Pause. Vom 27.-30. Dezember haben wir aber ganz normal geöffnet.
Am Montag, den 3. Januar, bleibt der Laden geschlossen – wir machen Inventur!
Wir sind also im neuen Jahr ab Dienstag, den
4. Januar, wieder für Euch und Sie da.
Allen eine gute, gesunde, hoffnungsvolle Festzeit!
Geht langsam los…
At Fahrräder freut sich über das Fahrradparkhaus am Bahnhof! Wird zwar lange nicht für alle Räder reichen, deren Besitzer:innen sich jetzt schon um die Abstellbügel prügeln müssen, aber immerhin: Nur noch drei Jahre, dann werden wenigstens 500 von ihnen warm und trocken und ungeklaut im Parkhaus stehen können. Umsonst leider nicht, aber wohl für 100 Euro jährlich bzw. einen Euro pro Tag.
Willkommen zurück, Bergamont
Ein paar Jahre gingen ins Land, ohne dass im besten at der Beckergrube „Bergamont“-Modelle zu Gast waren. Jetzt aber ist es soweit: Wir präsentieren…das 2022er-Programm des inzwischen bei unserer Schmiede „Scott“ beheimateten Radbauers mit Hamburger Wurzeln. Geiht los mit einem farblich bestechenden Gravel Bike fürs Auge: dem Grandurance 8!
Bergamont Grandurance 8 aus 2022
- 28″-Alurahmen „ultra lite“ AL-6061 Rohrsatz
- Gabel: BGM Allroad Carbon mit Carbon-Steuerrohr
- Schaltung: 11-fach Shimano GRX, RD-RX812, Shadow Plus
- Kassette: Shimano SLX, CS-M7000, 11-42t
- hydraulische Scheibenbremsen Shimano GRX, BR-RX400
- in „Violett matt“ mit 90er-Applikationen
- wiegt 10,2 Kilo
- kostet: 1.899€
Runter ist das neue Rauf
Nach 16 Jahren als Fahrradkurier fand Brian Wagner aka Safa Brian heraus, was ihm am meisten liegt: Abfahrten. Sehr, sehr schnelle Abfahrten. Und so finden sich in seinem YouTube-Kanal etliche Videos, die teilweise das Blut in jeder einzelnen Ader gefrieren lassen – wenn nicht wegen der eingestreuten Bunny Hops, so wegen der unfassbar außerirdischen Art von Landschaften, Wolkenformationen, Straßenführung, Einsamkeit. Für Puristische ist Safas Descent-Disciples-Ding zu wenig klassisches Fahrradfahren und seine Aura halt more punk rock than World Tour, „Scott“ aber stieg als Sponsor ein. Was für ein Glück! Sonst wäre der Welt Safas Nachtfahrt durch die Berge Alabamas auf dem 2022er-Scott Addict Gravelbike entgangen. Puuuuuuh und uiiiiiiii!
Nix da Nizza: Levens!
Verwirrend genug, dass in einem Land, in dem neben allgemeinen Lockdown-Regeln auch eine „bußgeldbewehrte Ausgangssperre“ von 18 bis 6 Uhr gilt, ein Radrennen als Blase von Nord nach Süd fährt. Nun aber musste dieser Tross an Menschen und Logistikzubehör eben doch kurzerhand umdisponieren: Die Präfektur des Départements Alpes-Maritimes hat wegen steigender Corona-Zahlen verschärfte Maßnahmen eingeführt – die auch ein Verbot von Radrennen einschließen.
Aus Paris–Nizza wird deshalb kurzerhand Paris–Levens; Start der achten und letzten Etappe heute in Plain-du-Var, Ankunft nach nur 92,5 Kilometern in Levens, rund 25km nördlich von Nizza gelegen. Der Showdown zwischen Primož Roglic und Maximilian Schachmann (52 Sekunden Rückstand) findet also immerhin im Live-TV (ab 15.10h bei Eurosport), aber eben nicht am Mittelmeer statt. Statt einer umjubelten Finalfahrt an der Promenade des Anglais also publikumslos über eher hügelige Landstraßen.
Kleiner Trost vielleicht: In unmittelbarer Nähe des Zielorts liegt die Wiege der legendären blauen Stühle, die an Nizzas Prachtstraße nicht einfach nur so rum-, sondern ganz offiziell für Himmel und Meer des Mediterranen stehen.

Endlich wieder: herrrrreinspaziiiiert!!!
Weil die magische 50 nun schon länger unterschritten wurde, macht Lübecks Einzelhandel wieder auf – und wir dann na klar auch. Offene Türen! Mit Abstand, Maske, Plastikwand, Aha, Beratung, Verkauf; Reparaturen, Gesprächen und alles! Wir freuen uns auf Sie und Euch!
Open WI.DE. – auf Winding Detours* mit unter 9 Kilo
Bei diesem helvetischen High-End-Geschoss läuft geneigten Gravelbike-Aficionados aber mal besonders viel und besonders edles Wasser unter der Brücke zusammen. Von OPEN cycle, der „Swiss two-man-gravel-brand“, frisch geliefert. Deren Motto für die Selbständigkeit nach vielen Jahren bei Fahrrad-Riesen: „Working hard to stay small“. Welcome in der Nische!
- Carbon Rahmen (gerade mal 1.040 Gramm)
- Carbon U-Turn Gabel (nur 390 Gramm)
- für 27,5 und 28 Zoll – hier verbaut: DT Swiss GR 1600 Spline
- Gruppe: SRAM Force AXS
- Schaltwerk: SRAM Eagle XX1 AXS
- Kassette: SRAM CS-1275, 10–50 Zähne
- Vorbau, Lenker, Stütze von EASTON
- Bereifung: SCHWALBE G-one
- kostet 5900,-
*also „kurvenreiche Umwege“ („KU.UM.“ klänge aber auch echt schlechter)