Allein schon…
…weil die Eurosport-Kommentatoren der Weisheit heute moralin-sauer reagierten und was daran auszusetzen hatten: Benoît Cosnefroy, du seist hiermit noch einmal gefeiert! Immerhin warst du zu Beginn dieser Tour schon einmal angriffslustigster Fahrer in offiziell – und wenn man am 15. Juli eines Jahres in der Gegend des Kumpels Aurélien Paret-Peintre kurz vorm schweren Anstieg zum Col de Joux Plane vom euphorisierten Fanclub empfangen wird: Ja bitte, selbstverständlich wird dann nicht nur gönnerhaft nach links und rechts genickt! Runter vom Rad und Shallalallala!! Benoît Cosnefroy fährt bei der Tour de France mit! Hallihallo! Als ob das nicht Grund genug für ein paar verwaschene Sprechchöre, zwei bis drei Bengalos und eine Pause mit Fahrradhochhalten ist. Hier also in Bild und Ton: All die Entbehrungen ein paar Sekunden lang belohnt und mal kurz zu Recht in die Weltöffentlichkeit so-zi-alen Me-di-en katapultiert. Einfach gut.
Oh yes: Vitess! Von Bergamont!
Mit der Modellreihe „Vitess“ hat Bergamont ein Trekkingrad vorgelegt, das ein echter Allrounder mit viel Understatement ist und mit seinen 3 Versionen „Vitess 6“ , „Vitess 7“ und „Vitess N8“ auf schlicht-schönes Design und zuverlässig entspanntes Fahren setzt. Langlebigkeit und Komfort schlagen technischen Firlefanz!
In jeweils zwei Varianten – beim „Vitess N8“ sogar mit der zusätzlichen Möglichkeit, sich für einen „Belt Amsterdam“-Rahmen zu entscheiden – kann man dank Alu-Rahmen und -Gabel leicht auf Touren kommen. Entweder mit Kettenschaltung beim Vitess 6 und 7 oder mit der Shimano-Nexus-Nabenschaltung samt Riemenantrieb beim „Vitess N8“. Stabil!
Bergamont Vitess 6 – als Herren-Version oder mit „Lady“-Rahmen)



- Alu-Rahmen: ultra lite AL-6061 Rohrsatz
- starre Gabel: BGM Trekking aus Aluminium
- Kettenschaltung: Shimano, 3×9
- hydraulische Scheibenbremse Shimano BR-MT200
- BGM Pro X15 Felgen, Shimano DH / Shimano disc Nabe
- Bereifung: Schwalbe Big Ben, Reflex, 50-622
- Licht: B&M Upp LED / B&M LED, Standlicht
- kostet 1.099 Euro

Das Modell „Bergamont Vitess 7“ ist mit demselben Rohrsatz und der gleichen Alu-Gabel ausgestattet, hat aber eine Shimano Deore/Deore XT-Kettenschaltung (3×10), langlebige Schwalbe-Marathon-Reifen und eine satt strahlende 40-Lux-Lichtanlage mit Standlicht.

Bergamont Vitess 7 – als Lady-Version oder mit Herren-Rahmen


- Alu-Rahmen: ultra lite AL-6061 Rohrsatz
- starre Gabel: BGM Trekking aus Aluminium
- Kettenschaltung: Shimano Deore/Deore XT, 3×10
- hydraulische Scheibenbremse Shimano BR-MT200
- BGM Pro X15 Felgen, Shimano DH / Shimano Nabe
- Bereifung: Schwalbe Marathon Almotion, Reflex, 50-622
- Licht: B&M Avy N Plus 40 Lux LED / B&M LED, Standlicht
- kostet 1.399 Euro

Das „Bergamont Vitess 8“ gibt es sogar in drei Ausführungen: als „Belt Lady“, „Belt Amsterdam“ und „Belt Gent“. Alle Varianten sind auf gleicher Rahmen-/Gabel-Basis aufgebaut wie die Modelle 6 und 7, allerdings mit der Shimano Nexus 8-fach-Nabenschaltung mit Freilauf und Riemenantrieb ausgestattet. Ein leichter, wartungsarmer Dauerläufer! Auch hier sind Schwalbe-Marathon-Reifen aufgezogen, und für Durchblick auch bei Nachtfahrten sorgt eine ultrahelle 50-Lux-Lichtanlage mit Standlicht.

Bergamont Vitess 8 – in der „N8 Belt Lady“-Version, als „N8 Belt Gent“-Rahmen oder in der „N8 Belt Amsterdam“-Variante


- Alu-Rahmen: ultra lite AL-6061 Rohrsatz
- starre Gabel: BGM Trekking aus Aluminium
- Nabenschaltung: Shimano Nexus 8 mit Freilaufnabe
- und Riemenantrieb
- hydraulische Scheibenbremse Shimano BR-MT200
- BGM Pro X15 Felgen, Shimano DH / Nexus 8 Freilaufnabe
- Bereifung: Schwalbe Marathon Almotion, Reflex, 50-622
- Licht: B&M Myc N Plus LED, 50 Lux / B&M LED, Standlicht
- kostet 1.499 Euro


Nix „ich fahr hier“!
Schon jetzt den Wunschverkehrsminister des Jahres 2052 kennenlernen? Hier geht es:
Weil: Das ist ssssu viel.
…oder du willst was trinken und übersiehst eine Straßenrille, und dann ist die neben dir zack mit im Eimer…
Boah eyyyy, da hält die gerade mal 20-jährige Antonia Niedermaier am Dienstag die doppelt so alte, aber eben auch millionenfach abgezockte Renn-Maschine Annemiek van Vleuten auf Abstand und rast solo zum Tages-Sieg beim Giro – und am nächsten Tag fährt sie als sensationelle Classement-Zweitplatzierte und im weißen Trikot einfach am Rande des Feldes und wird 33 km vor dem Etappenziel von links gerammt, weil Urska Zigart halt Durst hat und beim Trinkflasche-Rauspulen ein Opfer der schlechteren Straße wird und quer von links in Niedermaier reinkracht, die mit dem Gesicht zuerst landet. Aua und Schiete oh nee. Und Giro erst wieder im nächsten Jahr…

Niedermaiers Rennstall schrieb: „Im Krankenhaus von Cuneo konnten keine Frakturen festgestellt werden. Sie hat etwas Schaden an ihren Zähnen, die aber schon repariert wurden, und wird am Donnerstag nach Hause nach Deutschland zurückkehren“. Das sah nach viel mehr aus. Wer so was mag: Hier bei Eurosport das Ganze in Bewegtbildern und mit Blut und so… Puuuh. Gute Besserung!!!
„Da gehört ein paar Leuten der Arsch versohlt, dass sie das seit Jahren abgenickt haben“
….sagte Jens Voigt gerade angesichts der bevorstehenden Großen Schleife des Frankreichs über die vielen Stürze der Vergangenheit, die nicht immer nur mit Berufsrisiko, individuellen Fahrfehlern oder Zufall zu tun hatten, sondern eben auch oft mit einer zu riskanten Streckenführung. „Da könnte man sicherlich die Regeln konsequenter umsetzen“, ergänzte der Ex-Fahrer, der ja selbst für eine Tendenz zur Rasierklingen-Fahrweise bekannt war. Dass die Streckenführung mehr der Spannung als der Sicherheit diene, sei ja klar – aber bisher hätten die Fahrer selbst ihre Macht zu wenig ausgespielt, findet Voigt: „Wenn sie es ein einziges Mal schaffen würden zu sagen: Bis hierher und nicht weiter!“

Auch bei dieser Tour wird es schon am zweiten Tag eine Abfahrt nur sieben Kilometer vor dem Ziel geben, und in den Alpen sind gleich zwei Etappenankünfte direkt nach Abfahrten vorgesehen. Ein ähnliches Streckendesign also wie bei der folgenschweren Etappe der Tour de Suisse am 15. Juni 2023, bei der der 26-jährige Radprofi Gino Mäder auf der Abfahrt vom Albulapass in eine Schlucht stürzte und am folgenden Tag an seinen schweren Verletzungen starb.
Hoffen wir also, dass es ab Samstag und bis zum 23. Juli 2023 (dem Starttag der Tour de France Femmes) glimpflich abläuft! Dass mit Roglic, Evenepoel, Thomas und etlichen anderen so viele (Mit-)Favoriten fehlen werden, kann das Ganze aus sportlicher Sicht ohnehin nur spannender machen, da bräuchte es nun wirklich nicht auch noch eine möglichst infernalische Etappengestaltung. Jens Voigt selbst bleibt auch nur Daumendrücken: „Die Situation ist zu verfahren, um dramatische Änderungen machen zu können, ich sehe keine leichte Lösung, die für alle Beteiligten bequem ist.“ Bonne chance also, dass alles gut ausgeht.

Grand Départ diesmal nicht in Kopenhagen, sondern im baskischen Grünen: Bilbao–Bilbao am 1. Juli, danach viele Kletterkilometer durchs Hinterland.
Und so war das nämlich alles im letzten Jahr:
Du baust dir Mauern, but I’ve got Softpower
Selbstironischer Poser-Rock ist tot? Oldschool-MTBs mit 26 Zoll und starrer Gabel sind tot? Als ob!

(Bild: Pattymooney, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons)
Flugs ein Muskelmannkostüm überwerfen und das Schlagzeug feiern – Bilderbuch sind zurück. Also waren nie weg. Und Fahrradfahren tun die sicher auch. Ohne Federgabel. Oder Motor. Weil: Softpower ma sagen.
Von der Vuelta zum Giro
Am 30. Juni ist es soweit: Der Giro d’Italia Donne 2023 startet! Als Vorgeschmack hier knapp fünf Minuten La Vuelta Feminina, bei der die Haudeginnen zeigten, was die Rookies noch lernen müssen, um große Rundfahrten für sich zu entscheiden. In Italia gibt’s die nächste Gelegenheit. Vorfreude!