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Geschichte wird gemacht
Als vielleicht auf den endlosen Schotterpisten Minnesotas, nicht jedoch in der norddeutschen Tiefebene das Wort „Gravelbike“ geläufig war, wurde ein solches bei uns bereits erfunden: Nicht für Schotter allerdings, sondern für das Beachrace „GP Groot Egmond-Pier Egmond“ in den Niederlanden. Und genau deshalb nannten wir es im Jahre 2014 auch nicht Kies-Fiets oder Schotter-Rad, sondern „Beach-Race“. Aber nichts anderes als ein Gravel war es doch!
Vorgestellt vor genau zehn Jahren:
Das war so eine Aufgabe zum Verlieben damals! Spezi P.S. wollte einen handgemachten Wechsel-Rahmen, mit dem er über Sand, Strand, Treppen und unwegsameres Küstengelände rennfahren kann. Also wurde gemeinsam mit ihm und Rahmenbauer Hagen Wechsel geplant, verworfen, ausprobiert und gefeilt.
Und das kam dabei raus: ein handgemachter Alu-Rahmen auf Maß in Rennradgeometrie mit 60mm Schwalbe Moto-Bereifung in 28 Zoll.
Nur zwei Jahre zuvor kam das erste Fahrrad auf den Weltmarkt, das offiziell als „Gravel Bike“ vermarktet wurde: das „Warpig“ von „Salsa Cycles“ aus – genau: Minnesota, dem kiespistigsten US-Bundesstaat ever. Und so sah das damals aus:
Schöner?
Mitnichten!
Und wie dieses uns zugespielte Video vom „GP Groot Egmond-Pier Egmond“ anno 2015, wo sich P.S. und sein Beach-Racer in die Windkante und Gischtbrisen von oben und allen Seiten warfen, beweist: Cyclocross dies-das, aber von veritablen Gravelbikes als Diamantstandard für diese wetter- und untergrunddiffizile Disziplin war noch nicht die allgemeine Kenntnis gewesen… Schon sick, das alles!
Daccordi Idioma – andiamo!
Es gibt sie noch, die nochmal kleineren Fahrradmanufakturen, die die italienische Fatto-a-mano-Tradition weiterführen. So wie „Daccordi“ aus dem toskanischen San Miniato – 1937 gegründet von Giuseppe Daccordi, dessen Sohn Luigi trotz anfänglicher Familienstreitigkeiten in den 1970ern mit einsteigt und die Marke ausbaut, Kooperationen mit anderen Firmen schließt, bei Profi-Teams mitmischt, 1988 sogar für den Dreifach-Gold-Rolli von Paralympics-Star Sabrina Bulleri verantwortlich ist und sich eben auch auf Mountainbikes oder Fat Bikes einlässt. Ebenso wie seine Tochter Sena, die seit rund fünfzehn Jahren die nächste Daccordi-Generation repräsentiert.
Absoluter Markenkern sind aber immer noch Rennräder. Und die gibt es schon länger auch aus Carbon – anders als bei vielen anderen kleineren Herstellern schon 2003 als In-house-Produktion. Was ein Jahr später noch so aussah:
Inzwischen sind die Klebe- und Konstruktionsprozesse na klar ungleich professionalisierter. Und so wunderschön ist dann das, was dabei rauskommt:
Das Daccordi Idioma. In Blue Giotto alias Night Blue. Ein beeindruckendes Rennrad, in Italien handgemacht, um auch hier die Straßen zu erobern.
Daccordi Idioma – Carbon-Rennrad mit elektronischer Schaltung
individuell aufgebaut:
- Carbon-Rahmen mit fünfeckigen Rohren
- elektronische Schaltung: SRAM Rival eTap AXS (2x 12 Gänge)
-> damit fein abgestuft für individuelle Trittfrequenz - Laufräder: Fulcrum Racing 4DB
- Deda Vinci Lenker und Vorbau
- Sattel: Fizik Arione
- Reifen: Continental Grand Prix 4 Season
Wie Daccordi selbst sagt: „Es ist ein Fahrrad, das überall Aufsehen erregt und die Essenz von Eleganz und Stil einfängt (…) Aber lassen Sie sich nicht von seinem eleganten Äußeren täuschen – das Idioma ist ein Kraftpaket für unterwegs“!
Und weil in San Miniato alles etwas kleiner und überschaubarer ist als bei größeren Firmen, fällt auch der Präsentations-Clip des Idioma-Modells entsprechend intimer aus:
High End bei at
Wow – ist schon was anderes, sich so ein technisch ausgereift gerüstetes und hochästhetisch ansehnliches Cross-Country-Fully wie das Spark RC SL TR Bike von Scott mit glänzenden Augen nicht nur im Internet anzugucken, sondern es in live geliefert zu bekommen, individuell aufzubauen und zum Anfassen im Laden stehen zu haben. Und dann erst das Anheben: gerade mal zehn Kilo schwer ist diese Maschin mit ohne Pedale!! Spooky!!
Rahmen, Lenker-Vorbaueinheit Syncros Fraser IC SL XC und Syncros Silverton SL30 Laufradsatz – alles aus Carbon
Dazu die vollintegrierte, spacige Hinterbau-Federung und die Fox 34 SC Federgabel
und als 12-Gang-Schaltung die Sram XX SL Eagle AXS Transmission
Et voilà: Cross-Country à la bonne heure.
Was für eine geschossige Schönheit!
Scott selbst zelebriert den Metamorphose-Effekt, den die ganze Spark-Familie um Papa Nino Schurter (Cross-Country-Titelsammellegende mit Olympiasieg, 10x WM und 9x Gewinn des UCI-Gesamtweltcups) mindestens um Mitternacht entfaltet – Verkehrswende in spooky:
Am anderen Ende der Welt
Und während wir alle hier im Alltag weiterleben, ist Fabis Schwester Carmen weiter unterwegs in den umwerfend beeindruckenden Naturszenarien zwischen Chile und Argentinien …
… allein mit ihrem Böttcher Evolution, aber immer wieder zusammen auf Tagestour mit so vielen anderen, die sich auf zwei Rädern auf nach Patagonien gemacht haben. Tatsächlich erstaunlich, auf wie viele Leute aus Europa sie da schon getroffen ist! Und erstaunlich schön auch, zwischendurch mal wieder in der eigenen Sprache schnacken zu können, auch wenn Carmen fließend Spanisch spricht…
Mindestens ein Jahr lang will sie durch die Gegend fahren; und wenn es ihr noch besser als erwartet gefällt, hängt sie noch eins dran. Und fährt dann vielleicht durch Asien.
Los ging es Anfang Oktober mit dem Flug nach Santiago de Chile, und nach ein paar Tagen Eingewöhnung arbeitet sich Carmen Richtung Süden durch, mit Tag für Tag schwindendem Heimweh. Erst parallel zur fabulösen Panamericana, dann mit einem Abstecher nach Argentinien, denn die Straßen in Chile sind komplett eingezäunt – es war unmöglich, Spots zum Wild-Campen zu finden, und die Campingplätze waren wegen der damals noch aktuellen Nebensaison meist nicht geöffnet.
Immerhin eine gute Gelegenheit, Gastfreundschaft zu erleben: Campen im Vorgarten oder auf größeren Höfen, mit Frühstück dazu oder Einladungen zum Mittagessen. Aber nach fast zwei Wochen bog sie doch ab ins Nachbarland, wo alles etwas einfacher läuft. Wobei: Das gilt zwei Monate nach der Amtsübernahme von Neu-Präsident Javier Milei nur noch fürs Fahrradfahren… Denn seit die „rechts-libertäre“ Regierung ihre Maßnahmen durchsetzt (und dafür allmählich trotz Ferienzeit massiveren Gegenwind bekommt), ist es unter anderem jedes Mal ein halbes Abenteuer, an Bargeld zu kommen! Einfach verrückt – und neben der Tatsache, dass nun auch noch Chiles Ex-Präsident Sebastián Piñera tödlich verunglückte und deshalb im Nachbarland Staatstrauer herrscht, erst der Anfang einer ganz anderen Geschichte…
Wenn der Süden Patagoniens erreicht ist, plant Carmen, nach Peru zu fliegen. Da war sie schon und weiß, wie viel besser die Fahrradinfrastruktur ist (wir werden berichten, apropos), und von da aus geht es dann Richtung Kolumbien weiter – wo es dann sogar Radwege gibt! Ist eben alles etwas fahrradaffiner als im Süden.
Mit dem Böttcher Evolution (übrigens in Blaugrün, RAL 5001) ist Carmen bisher absolut zufrieden. War nämlich gar nicht so einfach, ein Reiserad zu finden, das für einen Meter dreiundsechzig gebaut ist. Aber wozu hat man denn einen Bruder, der Fahrrad lebt? Also hat sich Fabi richtig reingehängt.
Obwohl Carmen vom Mountainbike kommt, haben sie sich gegen eine MTB-Variante und für das Evolution mit geradem Lenker entschieden, das dann superindividuell konfiguriert wurde:
- die 27,5-Laufräder machen die Kiste wendiger und agiler
- MTB-mäßig sehr breite Puschen geben Stabilität
- der MTB-ähnlichere Sattel von Ergon wurde extra bestellt
- ebenso wie die Griffe dazu
- die Scheibenbremsen der Wahl: Shimano XT in hydraulisch
- Fabis Kurbel-Empfehlung: Shimano Zee (MTB Stabil)
- statt einer Kettenschaltung wurde eine wartungsarme Rohloff Nabenschaltung ausgesucht
(die übrigens auch die nötigen Autobahntrassentransferbusfahrten gut überstand, bei denen das Fahrrad recht ruppig unter Kofferbergen verstaut wurde…) - Carmen fährt am liebsten mit ganz, ganz leichter Übersetzung, deshalb wurde ein noch kleineres Kettenblatt, als Böttcher es im Angebot hat, bestellt, nach Rohloffs Umrechnungstabelle
- Die Reifen sind tubeless, mit Milch drin – kennt sie schon vom MTB, war die richtige Entscheidung auch hier
Als das alles eingetütet und probegefahren und entschieden war, kam ein kleiner Bammel um die Ecke… Aber Carmens Zwischenfazit lautet: Rahmen, Bremsen, Schaltung – funktioniert alles super. Und mit einem (wirklich seltenen!) Platten lässt sich umgehen.
Und auch beim Zubehör wurden alle figgelinschen Probleme gelöst:
- im Spiegel sind die dicken Brummis besser beim Ranbrausen zu kontrollieren
- und Licht hat’s auch genug: vorne Busch und Müller IQ Cyo Premium Scheinwerfer, hinten ein SON Rücklicht
- Dabei hilft der SON 28 Nabendynamo
- alles passt auf den Tubus Logo evo Gepäckträger
- im Steuerrohr der Gabel steckt nun ein sog. Forumslader. Den lötet Jens During in seiner Werkstatt zusammen; er wird am Dynamo angeschlossen und klaut da die Energie, um das Handy und das Garmin-GPS aufzuladen
- Außerdem hat Carmen ein aufklappbares Solarpanel mit angeschlossener Powerbank
- statt einer Campinggaskartusche nutzt Carmen einen Campingkocher, der mit Hilfe einer Luftpumpe unter Druck mit Benzin betankt wird – ist etwas größer, funzt aber sehr gut
- das Gepäck wurde vor dem Start immer und immer wieder gewogen und neu sortiert; jetzt sind es rund 25 Kilo, das passt
Und so macht Carmen ihren Weg durch Südamerika, und das ganze Sparen und Planen und Bangen hat sich schon jetzt absolut gelohnt. Dass sie alleine reist, ist für ihre Familie und Freund*innen ein viel größeres Problem als für sie selbst; zwar hat sie noch keine Solo-Radreise gemacht, war aber schon öfter alleine unterwegs, ob in Südamerika oder Kambodscha. Naiv oder unbedacht ist dieses Abenteuer eben auf keinen Fall: mit Venezuela hat Carmen gar nicht erst geplant, weil die Situation dort unsicher ist, und solange sie in ländlichen Regionen reist, hat sie weder Schiss noch heikle Situationen erlebt.
Der Plan geht auf: Ich bin 42, jobmäßig passt das, ich habe genug gespart – wenn ich mir jetzt nicht diesen schon Jahre alten und gereiften Traum erfülle, klappt es nie mehr. Chapeau mal 42, liebe Carmen! Und eine traumhafte Reise weiterhin!! Wir werden berichten…
Flickenteppich
Heute ist National Ugly Christmas Sweater Day – aber weil wir ja in Lübeck und nicht in diesen Vereinigten Staaten leben und außerdem ungleich mehr Fahrräder als Menschen bemänteln, ziehen wir den Ehrentag des Flickzeugs, der aus Gründen als bewegliches Jubiläum jeweils am Morgen nach dem Bollerwagenvaddertach begangen wird, kurz mal vor: Weil dieser Anblick zwar etwas strange, aber so selbsterklärend schön ist und wir unsere Werkstatt und das Prinzip Reparatur so lieben!!
Sauber: das Scott Addict 20!
Leicht, clean, schnell, elektronisch:
Moderner geht Rennrad kaum als beim Scott Addict 20!
Carbon-Rahmen und Carbon-Gabel sorgen für ein Gewicht von unter 9 Kilo, der elektronischen Shimano 105 Di2 Schaltung mit ohne Kabelage und den intern verlegten Bremsleitungen verdankt das Addict 20 seine saubere Anmutung.
Mit der Compact-Kurbel und der 11-34-Kassette mit 24 Gängen ist das Scott Addict 20 ein echter Dauer-Renner: schnell auf Speed, aber vor allem für Strecke gemacht, mit einer komfortablen Geometrie für den längeren Atem.
Bei uns in noblem Grey und funky Stellar Blue, glitzernd gen Green changierend.
Rennrad aus der Endurance-Serie: Scott Addict 20 in Grey und Scott Addict 20 in Grey
- Addict Disc HMF Carbon-Rahmen
- mit Endurance-Race-Geometrie
- austauschbares Schaltauge
- Interne Kabelführung
- bereit für Syncros-Schutzbleche
- Carbon-Gabel: Addict HMF Disc, 1 1/4″-1 1/2″
- elektronische Schaltung: Shimano 105 Di2 RD-R7150, Electronic Shift System mit 24 Gängen
- Compact-Kurbel mit 50/34 Zähnen
- hydraulische Scheibenbremsen: Shimano BR-R7170
- Aluminium-Lenker Syncros Creston 2.0 Compact, 31.8mm
- Laufradsatz: Syncros RP2.0 Disc
- Reifen: Schwalbe ONE Fold, 700x32C
- wiegt ca. 8.7 Kilo
- kostet 3.299 Euro
Zurück in die Zukunft
Bei Paris-Roubaix neulich gab’s ja diesmal keinen Megamatsch, dafür aber Besuch von janz weit weg…
…und passend dazu wartet die ganze Welt verzweifelt auf priesen es Infos aus Pressemitteilungen der „Smart Tire Company“ an: das nächste große Ding aus dem Orbit!!! Weltraumtechnik!!! NASA!!! Wow!!
Der „METL“-Reifen besteht aus „aus einem super-elastischen Material“ namens NiTinol+ (eine Nickel-Titan-Legierung), „mit hoher Elastizität und Energie-Rückgabe“ und funktioniert luftlos. Ideal natürlich bei so Pavé-Sektoren auf dem Weg nach Roubaix oder on Tour auf Lübecks Kopfsteinpflaster. Platten mag nämlich niemand, und durch die 2023 neu eingeführte Gummibeschichtung des 2021 vorgestellten Reifens, der zuerst AUF DEM MARS bei den Rover-Missionen (hallihallo!) zum Einsatz kam, versprechen sich die Hersteller ein noch komfortableres Fahrgefühl mit mehr Grip.
Die Einführung ist „noch für dieses Jahr“ geplant, mal sehen. Kosten soll ein METL-Reifen „zwischen 100 und 150 Dollar“. Wenn’s denn funzt?! Wenn’s denn knorke fährt?! Soll ja, angeblich.
Einigermaßen verrückt jedenfalls, dass vor mehr als 125 Jahren schon diverse Patente von Veloziped-Freaks eingereicht wurden, die dieselbe Idee hatten: Pannenschutz in luftlos (oder nur optional aufzupumpend). Damals sollten figgelinsche Federverbauungen zwar sicher nicht das Fahrgefühl optimieren, aber eben doch vor ständigem Liegenbleiben (auf 1896 noch nicht buckelfreien Pisten) schützen.
„Diese Erfindung bezieht sich auf Reifen, die speziell zur Verwendung an Fahrrädern und anderen Fahrzeugen ausgelegt sind, und das Ziel in Sicht ist die Bereitstellung eines mechanischen Reifens, der in seiner Wirkungsweise einem Kissen- oder Luftreifen ähnelt, wobei die Elastizität durch das Mittel einer Reihe von angeordneten Federn erhalten wird um die Radfelge und in einer geeigneten Hülle oder Abdeckung eingeschlossen, wodurch die Notwendigkeit eines Luftreifens entfällt und die Nachteile eines häufigen Durchstechens und Reparierens bei der Verwendung von Luftreifen vermieden werden.“ Nämlich!!
Gleich zwei weitere Patente wurden im Laufe des Dezembers 1896 beim United States Patent and Trademark Office angemeldet. Zuerst eines, das sogar zwei verschiedene Feder-Arten offerierte:
Etwas simpler dann Patent 574,015; auch der Text dazu mutet nahezu bescheiden an:
„Vorzugsweise kann mein verbesserter Reifen verwendet werden, ohne aufgepumpt zu werden, wobei die Feder D dazu dient, den Reifen in seiner richtigen Position zu halten und ihm Elastizität zu verleihen; aber der Reifen kann, falls gewünscht, auch auf die übliche Weise und durch die üblichen Mittel mit Luft aufgepumpt werden, und in diesem Fall dienen sowohl die Luft als auch die Feder dazu, dem Reifen Elastizität zu verleihen und ihn in der richtigen Form zu halten.“
Wie sich diese Federreifen wohl fuhren? Und ob die NASA-Technik zukunftsfähig ist? Ist doch jedenfalls absurd, dass wir uns immer noch vor Splitt, Nägeln, Steinchen, Hubbeln fürchten müssen…
Apropos MTB: Wie es in Finnland zuerst bergab ging
„It’s nicer to come down fast than go up“, weiß die Downhilldauersiegerin i.R. Katja Repo. Und fast zwei Stunden lang kann man dieser Devise zuschauen: Hügelab in Finnland, wo sie nicht mit Bergen gesegnet sind, aber einen ganz eigenen Humor und viel Beharrungsvermögen draufhaben. In der einfach superigen Doku von Kona Ambassador Joonas Vinnari lernen wir, „how a flat country with an underground city produced so many top DH riders“. Werft selbst einen Blick auf die ups and downs, the excitement, the passion of riding and the community of Downhill mtb in Finland, losgehend in den späten 1980er-Jahren:
Alte Hasen
Immer wieder so unglaublich, wie das früher so war mit dem Radrennsport. Selbst wenn man nur auf die letzten zwei bis vier Jahrzehnte zurückschaut: Wie wunderschön diese Fahrräder waren! Und wie viele Wunder an technischen Erleichterungen seitdem dazukamen! Und wie Jeannie Longo, Bernard Hinault und Eddy Merckx nu so aussehen und drüber reden:
Zweiradmechaniker Tom Theis und sein Buddy Henning Rausch gingen vorletztes Jahr noch ein bisschen weiter zurück in der Geschichte: Sie fuhren die Strecke der Tour de France von 1903 nach – nicht nur auf Original-Rädern, sondern auch im Stil damaliger Strapazen. Über 2480 Kilometer nix mit Team-Hotel, Verpflegung, medizinischer Versorgung, Technik-Unterstützung oder irgendwas. Dafür 18 Mal morgens um 6.30h aufs Rad mit Rücktrittbremse, aber ohne Schaltung, und dann gib ihm bis abends um 8. Dreimal gönnten sich die beiden den Luxus einer Campingplatz-Übernachtung, ansonsten campierten sie dort, wo es passte. Und auch wenn dieses Originalklamottending irgendwie putzig ist: Chapeau! Glücklich sehen sie mindestens aus, und aller Stolz ist verdient.