Archiv für die Kategorie „Technik“
Apropos MTB: Wie es in Finnland zuerst bergab ging
„It’s nicer to come down fast than go up“, weiß die Downhilldauersiegerin i.R. Katja Repo. Und fast zwei Stunden lang kann man dieser Devise zuschauen: Hügelab in Finnland, wo sie nicht mit Bergen gesegnet sind, aber einen ganz eigenen Humor und viel Beharrungsvermögen draufhaben. In der einfach superigen Doku von Kona Ambassador Joonas Vinnari lernen wir, „how a flat country with an underground city produced so many top DH riders“. Werft selbst einen Blick auf die ups and downs, the excitement, the passion of riding and the community of Downhill mtb in Finland, losgehend in den späten 1980er-Jahren:
Alte Hasen
Immer wieder so unglaublich, wie das früher so war mit dem Radrennsport. Selbst wenn man nur auf die letzten zwei bis vier Jahrzehnte zurückschaut: Wie wunderschön diese Fahrräder waren! Und wie viele Wunder an technischen Erleichterungen seitdem dazukamen! Und wie Jeannie Longo, Bernard Hinault und Eddy Merckx nu so aussehen und drüber reden:
Zweiradmechaniker Tom Theis und sein Buddy Henning Rausch gingen vorletztes Jahr noch ein bisschen weiter zurück in der Geschichte: Sie fuhren die Strecke der Tour de France von 1903 nach – nicht nur auf Original-Rädern, sondern auch im Stil damaliger Strapazen. Über 2480 Kilometer nix mit Team-Hotel, Verpflegung, medizinischer Versorgung, Technik-Unterstützung oder irgendwas. Dafür 18 Mal morgens um 6.30h aufs Rad mit Rücktrittbremse, aber ohne Schaltung, und dann gib ihm bis abends um 8. Dreimal gönnten sich die beiden den Luxus einer Campingplatz-Übernachtung, ansonsten campierten sie dort, wo es passte. Und auch wenn dieses Originalklamottending irgendwie putzig ist: Chapeau! Glücklich sehen sie mindestens aus, und aller Stolz ist verdient.
Scott Spark 930: Full abgefahren
Was waren das für Zeiten, als ein Fully-Fahrrad schon aus 400 Meter Entfernung zu erkennen war: fett, fetter, dicke Hose… Nu aber hat „Scott“ mit der neuen „Spark“-Modellreihe endgültig das filigrane Trail-Bike- und Cross-Country-Zeitalter eingeläutet! Ja wo isser denn, der hintere Dämpfer???


Full getarnt (und damit auch vor den natürlichen Verdreckungen geschützt) hängt die Konstruktion kopfüber hinter einer kleinen Klappe an der Rahmen-Unterseite, vollkommen integriert. Das Dämpfungssystem wird von vorn angesteuert, ist dort aber auch direkt verstellbar.
Die Federgabel vorne und der Dämpfer hinten lassen sich mit dem ferngesteuerten „TwinLoc“-System auf eine von drei Fahr-Modi einstellen: Descend (Klettern), Traction Control und Lockout. So verändert sich nicht nur der Federweg, sondern letztlich auch die Geometrie von Gabel und Rahmen, je nachdem, wie viel Cross oder Mountain die Etappe bereithält.
Und so was Elegantes und technisch Ausgereiftes kommt dann dabei raus:


Schon sehr gut nachzuvollziehen, dass „Scott“ selbst das Spark 930 „ein verdammt geiles Mountainbike“ nennt. Ist ja auch im besten Wortsinne was für alle Facetten des Bergigen, als Trailbike, XC-Racer, „Downcountry“-Maschine oder einfach nur Racebike fürs Buckelige.
Leicht, komfortabel, schlicht und einfach auf den Punkt wunderhübsch dazu.
Scott Spark 930 in Wakame Green
- Rahmen: Spark HMF Carbon
- Schwinge hinten: Aluminium
- Integrierte Dämpfungs-Technologie Flex Pivot
- Gabel: FOX 34 Float Rhythm 130 mm Gabel (Aluminium)
- Dämpfer im Heck: FOX Nude 5 EVOLUTION, 120 mm
- mit dem TwinLoc-Lenkerhebel einstellbar: 120 / 80 / Lockout
–> in der Lockout-Funktion wird dann ein starres Rad daraus - Lenkwinkel verstellbar
- Felgen: Syncros X-30SE TR
- Schaltung: Shimano XT-SLX, 12 Gänge
- Bremsen: Shimano Deore 4-Kolben-Scheibenbremsen
- Syncros-Sattelstütze und -Komponenten
- im Rahmen verlegte Züge und Leitungen
- Gewicht: 13,5 Kilo
- kostet 4.199 Euro


Die technischen Einzelheiten gibt’s hier selbstverständlich auch: detailliert, in Bewegtbildern und auf Englisch:
…und zuallerletzt möchte ich absolut niemandem mein Recherche-Highlight vorenthalten vorenthaten: I love (;

Traveltipp 1 (von 1)
Mit Werkzeugkasten an Bord unterwegs zum Fahrradfahren – und kein Torx-Schlüssel dabei? Oh weh. Aber aufgepasst: Da lässt sich was machen. Ja okay, das gilt nur, wenn gleichzeitig auch ein Maniküre-Set zur Hand (haha) ist. Und dafür braucht man dann vielleicht auch ein Wohnmobil…
Aber nun ja, Campen ist ja das neue Standardreisen, deshalb verraten wir trotzdem, um was es hier eigentlich geht: Den inneren MacGyver aktivieren und mit Körperpflegezubehör kombinieren!
Man nehme:
- Schraubendreher (Schlitz!),
- Pinzette (Standard),
- Panzertape (gern silbern),
- Rohrzange (Hebelwirkung).
Und dann aber!
Kompakt und kantig: Das QiO EINS A-8 ist da!
Der nigelnagelneue Spross der Hoya-Schmiede ist gelandet: statt Kompakträder anderer Hersteller zu vertreiben, hat Hartje eine eigene Marke dafür entwickelt. Die QiO-Kompakträder gibt’s in 5 Modellen und in 8 Farben – bei uns steht ein „QiO EINS A-8“ in elegantem Lead Metal, das durch den kantigen Rahmen so robust wie eigenwillig wirkt. Lenker, Sattel & Pedale sind zackbumm einfaltbar. Spart Platz, geht ab, macht Spaß!

QiO EINS A-8 – Kompaktrad mit Power
- Rahmen: QiO Bosch Alu-Rahmen mit Alu-Gabel
- Rahmengröße: One size, nämlich 47 cm
- Schaltung: 8 Gänge, Shimano Nexus, mit Rücktritt
- Bremsen: Scheibenbremsen TRP HD-EU817
- Motor: Bosch Active Line Mittelmotor, 40 Nm, 36 V, 250 W
- Akku: Bosch PowerPack 400 Wh
- Gepäckträger: eigens entwickelter QiO MIK-HD Systemträger
- Farbe: Lead Metal
- zulässiges Gesamtgewicht: 140 Kilo
- kostet 2.899€



Apropos Berge
Was tun, wenn das fragile italienische Rennrad einfach nicht für die raueren Trails der kalifornischen Hills taugt? Man nehme einen Oldschool-Cruiser, der zwar für Beachpeople gemacht, aber auch rough enough für die Berge ist…

…und starte das Customizing – zackbumm das Mountainbike erfunden. „Away from the cops, the cars and the concrete“ rockten und rollten seit Mitte der 1960er lauter zuerst namenlose, dann immer populär werdende „Klunkers“ durch die Botanik. Joe Breeze und Charles Kelly, aber auch Gary „the Fish“ Fisher machten später sogar Geld aus ihrem Hobby – allerdings erst, nachdem sie Downhill und Cross-Country noch hippiehaft ganz unbusinessmäßig in langhaarig zelebrierten und dauergrinsend an den Hängen des Mount Tamalpais abhingen:
Und was machen Breeze und Kelly heute so? Sie kuratieren das Marin Museum of Bicycling, machen Bücher, verkaufen Rahmen, hegen und pflegen ihre alten Trikots. Hamse sich verdient.
SON Nabendynamos – Eine Liebeserklärung
Die Überschrift klingt jetzt etwas voreingenommen. Natürlich gibt es diverse andere brauchbare Hersteller von Nabendynamos. Wer sich aber mit Sorgfalt sein Rad zusammenstellt, und dabei stets nach der besten Lösung sucht, der kommt nicht umhin, sich für einen Dynamo von SON aus Tübingen zu entscheiden. Alles andere wäre nicht konsequent.
Dabei geht es nicht nur um die technischen Werte, sondern vor allem um die Langlebigkeit. Mein Ausflug unter die Langstreckenfahrer hat das deutlich gezeigt. Dort sind Nabendynamos von SON mit (gefühlt) 99% vertreten. Ein Randonneur oder Radreisender muss sich unter widrigsten Bedingungen voll auf sein Material verlassen können – man hat genug andere Sorgen auf so einer Strecke.
In den letzten Jahren wurde das Sortiment kontinuierlich erweitert. Heute wird quasi das gesamte Spektrum bedient. Vom Rennrad bis zum Fatbike. Ich selber fahre einen SONdeluxe am Reiserad und einen SONdeluxe (Steckachse, Scheibenbremse) am Gravelbike – natürlich ohne irgendwelche Probleme auf den bisherigen 25.000 km.
Was mich bisher etwas genervt hat: Wenn man sehr oft sein Vorderrad ausbaut/wechselt, dann ist die Verbindung über die Steckfüße sowohl etwas fummelig als auch eine mögliche Schwachstelle, da man leicht die Verbindung Kabel/Stecker beschädigen konnte. Das trifft natürlich auf alle Hersteller zu. Zum Glück gibt es auch die Möglichkeit, die Verkabelung auf Koax-Stecker umzurüsten, und das steht weit oben auf meiner Todo-Liste…
Wer aber in der glücklichen Situation ist, sich ein Rad (oder auch nur die Gabel) maßfertigen zu lassen, der kommt in den Genuss einer steckerfreien Lösung. Mit dem SL-System von SON werden die Ausfallenden mit Kontaktplatten in die Gabel eingepasst. Mehr geht nicht!
Bilder von SON NabendynamoAre they?
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„Haben wir nicht, können wir auch nicht bestellen…“
…ist aber eine gute Sache. Unter diese Kategorie fällt folgendes Produkt: Der GPS-Tracker von INVOXIA. Was mich bisher von so einem Teil abgehalten hat war die Notwendigkeit, einer extra SIM-Karte und die damit verbundenen Kosten. Außerdem würde ich den Sender gerne im Rahmen versenken etc. Bei einem Stadtrad von 1500€ aufwärts oder bei Rädern mit emotionalem Wert sind die 150€ sicher gut investiert :-)
Reifendruck – mal wieder…
Kürzlich sagte mir einer der besten Schrauber der Stadt: „Da kannst du schreiben, was du willst. Breitere Reifen mit weniger Druck sind langsamer, das kann ich deutlich spüren. Habe ich ausprobiert…“
Meine Antwort: „Gefühle haben da Schweigepflicht. Es mag sich langsamer anfühlen, aber in gemessenen Watt ist es leichter/schneller. je rauher der Untergrund umso stärker trifft das zu.“
Jetzt hat Jan Heine (Bike Quarterly | Compass Cycles) diese Faktenlage noch einmal in einem Blogbeitrag dargestellt.
Ich bleibe also dabei: Fahrt breitere Reifen mit weniger Druck! Komfort und Speed schließen sich nicht aus, Komfort ist speed!