Archiv für die Kategorie „Foto Love Story“
Bis später, Peter!
Morgen geht er also nach Etappenende in Rente, der Peter Sagan – Zeit für einen letzten Blick auf die Skills, die ihn über das Sprinten und sich Quälen, all die gewonnenen Kämpfe um das Grüne Trikot, die gepflegte Frisur und den stets legeren Style auf und neben dem Rennrad hinaus ausgezeichnet haben: die selbstironischen Fähigkeiten. Den John Travolta machen: kein Problem. Lippenbewegen mit mehr Mühe als Verstand: klar. (Damalige) Ehefrau Katarina alias Olivia Newton-John fremdschämhaft erotisiert antanzen: nun denn. Schließlich muss es über den Radsport hinaus was zu lachen geben. Erhol dich, du Tourminator von gestern – ab übermorgen Tanz-Beine hoch!
Der Tanz um den Vulkan
Der Giro kommt nach Napoli! Heute! Zweimal! An einem Tag! La tappa più bella del mondo, findet „La Mattina“. Keinerlei Gegenrede hier…

Los geht es morgens auf der Piazza del Plebiscito, dann zack erstmal Richtung Vesuvio und drum herum, weiter nach Sorrento auf die Halbinsel der Legenden – und zurück in die Stadt des Lichts, wieder am Vulkan vorbei und am Wasser lang ins Ziel. Bellissimo!!! Auch wenn die schmalen und unvergesslichen Gassen der Altstadt…

…ausgelassen werden. Sturz- und Staunrisiko zu hoch! Aber dafür lassen sich die Aussichten auf den Bucht-Boss genießen: ihre Majestät!

Willst du Leute lächeln sehen,…
…dann setz dich mit Kind auf ein Pedersen-Tandem in gediegenem Rosa und fahr einfach etwas rum – schon ist der Frühling da, und alle sind für einen kurzen Moment viel, viel glücklicher als vorher, als sie sich noch gefangen fühlten im unbeweglichen Trott des grauen Alltags.

Dieses wunderschöne Modell hat schon in den Neunzigern für Furore gesorgt. Nun haben wir es in der Werkstatt von allerhand Nicklichkeiten befreit und es frisch renoviert wieder auf die Straße geschickt, wo es hingehört.

(gemeinfreies Bild von Wikimedia Commons)
Kaum zu glauben, dass es dieser so grimmig blickende Mikael Pedersen war, der hinter allem steckt…

Sieht mit passendem Helm noch mal einladender aus – und nun aber los…

Capital Africana de Bicicletas
Die Verteilungskämpfe, die um den öffentlichen Verkehr und die Teilhabe von Menschen zu Fuß und auf dem Rad geführt werden, sind schon hierzulande schwer genug. Aber wie sieht es in Städten aus, die mit weit mehr Problemen zu kämpfen haben als der ideologischen Ausrichtung von Verkehrspolitik? Stefan Ehlert hat für den Deutschlandfunk (hier anhören!!) in der selbsternannten „City of Bicycles“ nachgeforscht: in Quelimane, der Hauptstadt von Zambézia, einer Provinz in Mosambik. Deren Bürgermeister Manuel de Araújo regiert dort seit 2011 und hat sich von Anfang an für den Ausbau des Radverkehrs eingesetzt.
Was banal klingt, war dort eine kleine Sensation: In Quelimane, wo es bis dahin weder Ampeln noch Zebrastreifen gab, wurde vor ein paar Jahren der erste Radweg Mosambiks eingeweiht. Eigentlich logisch, denn Radfahrer*innen machen nach Fußgänger*innen den Großteil des Straßenverkehrs aus; und trotzdem eine hart durchgesetzte Entscheidung.

Araújo und sein Regierungs-Team machten damit aus der Not eine Tugend, denn dass dort mehr Menschen zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren, ist Ausdruck von Armut, nicht eine bewusste Entscheidung im Sinne des Klimaschutzes. Aber: Wenn sich schon nicht alle, die gerne ein Auto hätten, eines leisten können, so sollen sie wenigstens unter bestöglichen Umständen alternativ unterwegs sein. Und umweltgerecht ist das eben auch. Und darf dann auch gerne gefeiert werden! In Quelimane wollen sie als capital africana de bicicletas die Transition des Kontinents zum sustainable transport anstoßen. Deshalb setzt Araujo seine internationalen Gäste auch erst mal aufs Rad und fährt mit ihnen durch die Stadt – auch wenn er dabei zuletzt durch einen eigenen Fahrradunfall auf einer Tour mit den Botschaftern der USA und Indonesien unfreiwillig demonstrierte, wie gefährlich Quelimanes Straßen zuweilen noch sein können auf zwei Rädern.

Was Quelimanes Stadtbild prägt, sind die mehr als 5000 taxis de bicicleta, die damit womöglich ebenso viele Staupotenziale auf vier Rädern ersetzen. Und nicht nur das: Rund um die taxistas entstand ein Netzwerk aus Teilehändlern und Freiluft-Reparaturwerkstätten. Denn die Räder aus indischer oder chinesischer Produktion haben zwar weder Gangschaltung noch Licht und wurden im Zuge der Coronakrise beständig teurer, aber eben nicht qualitativ besser. Um von den 20-30 Cents, die eine Fahrt mit Passagier*in auf dem schmalen, gepolsterten Gepäckträger bringt, leben zu können, wird es deshalb immer enger: alle paar Tage ist wieder eine Reparatur fällig. Umso wichtiger also, dass zumindest die Arbeitsumstände sicherer werden und ein weiteres Geschäftsrisiko minimieren.

In Maputo, Mosambiks Hauptstadt und mit 3 Millionen Menschen ungleich größer als Quelimane, leben Radfahrer*innen auch ungleich gefährlicher. Auch dort fahren taxistas de bicicletas, haben aber gegen die Massen an Autos und Bussen, die Tag für Tag fast 500.000 Pendler*innen in die und aus der Stadt bringen und Ampeln zu gerne ignorieren, kaum eine Chance. Ebensowenig wie die, denen das Fahrrad als Sportgerät gefällt. Das sind immerhin einige hundert – fahren allerdings können sie in erster Linie nur morgens gegen 5 Uhr, auf der prominenten Uferstraße. Nach 7 Uhr wird das zu gefährlich, auch wenn einige sich mit einem Radargerät behelfen, das sie warnt, falls ein (zu) schnelles Auto von hinten kommt… Zum Vergleich: In Mosambik gibt es ähnlich viele Verkehrstote wie hier – allerdings fahren in Deutschland etwa 13 Mal mehr Autos.
Doch im Gegensatz zu Quelimane rechnen die Rad-Aktivist*innen von Maputo nicht damit, dass sie trotz organisierten Protests ihr Ziel bald erreichen: Das Fahrrad wie in Quelimane als Massenphänomen durchzusetzen und auch dort den 1. Radweg anzulegen. Das Projekt ist längst geplant, aber die Rad-Vereinigung Maputos bleibt realistisch: In fünf Jahren könnte es soweit sein!!!

Auf dem Land hingegen bleibt das Fahrrad lebenswichtig. Deshalb hat Maputos einzige Fahrradfabrik „Mozambikes“, die gleichzeitig ein social venture ist, genug zu tun und liefert jede Woche 350 Räder aus, die mit belastbaren Gepäckträgern für den ruralen Warentransport konzipiert sind, aber auch ohne Schaltung (der kaum zu realisierbaren Wartung wegen) für das Unterwegssein an sich unverzichtbar sind. Nicht zuletzt mit Spenden aus aller Welt organisiert Mozambikes nicht nur Workshops zum Fahrradfahren, sondern stattet auch Schulen, Kleinunternehmen und öffentliche Einrichtungen mit Rädern aus. Motto: One Bicycle at a Time. Und daraus sind seit 2010 schon unzählige geworden, und jedes einzelne bedeutet Unabhängigkeit, Bewegungsfreiheit, Empowerment.
In Quelimane jedenfalls bleibt Araújos Team optimistisch. Nächster Schritt: eine erste Fahrrad- und Zu-Fuß-Straße, komplett gesperrt für den motorisierten Verkehr. Noch 2023 soll es soweit sein. Sehr, sehr gut.
Purple Rain mit rosa Wolken – wow!
Oh my goodness, also stupendo, Dunnerlittchen usw.: was für ein Wow! Denn oh ja, Colnago kann inzwischen nicht nur klassische Rennmaschinen, sondern auch Gravel Bikes. Und nun eben das G3-X in limitiert editierter „Purple Rain“-Lackierung. Von Nathan Haas für die abstimmende Weltöffentlichkeit bei Gravel-Rennen präsentiert und anschließend zum schönsten G3-X-Design von allen gewählt. Und nu tatsächlich in der Produktion und soeben fresh bei uns angekommen im angegrauten Wetter: was für Aussichten! Wir freuen uns außerordentlich! Kommt rum und seht selbst!

Colnago G3-X Gravel Bike – limited Edition „Purple Rain“ by „Nathan Haas“
- Colnago Carbon Gravel-Rahmen
- Campagnolo EKAR Ausstattung
- Campagnolo Levante Carbon Laufräder
- kostet 7.299 Euro




Und Nathan Haas selbst? Sagt: „They bring me this Purple Rain and I’m speechless. It’s incredible how Colnago have managed to combine incredible aesthetic taste with superior technical performance. I’m happy as a child. These bikes are built with passion, they are made to win and they are beautiful. I am literally in love with them.”
Trendsetter
Plötzlich alles voller 26-Zoll-Mountainbikes wieder – und vor elf Jahren schon vorgelebt.
Ihre Majestät
Der Stelvio alias Stilfser Joch – höchster Gebirgspass in Italien, mit einer stattlichen Höhe von mehr als 2750 Metern und 48 Haarnadelkurven die „Königin der Alpenpässe“. Die Straße, auf der sommers etliche Radsportveranstaltungen stattfinden, wurde ab 1820 angelegt und nach mehr als fünf Jahren im Oktober 1825 eingeweiht; dafür hatten in den Sommermonaten täglich bis zu 2000 Arbeiter geschuftet.
Am 12. Juni 2022 wird zum 10. Mal der Granfondo Stelvio Santini für Amateur*innen ausgefahren, bei dem drei Strecken auswählbar sind. Allerdings hat es auch die kurze in sich: auf 60 Kilometern immerhin fast 2.000 Höhenmeter! Allen drei Strecken gemeinsam ist die Abfahrt von Bormio und die Ziellinie auf dem Passo dello Stelvio.
Da kann man zwischendurch schon mal Hunger kriegen.