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Leidenschaft die einzige Möglichkeit ist
Da passt man mal ein paar Jahre nicht ganz so gut auf und hat wenig Kontakt miteinander – und dann flattatert eine Mail mit Bildern ins Postfach. Und die macht glücklich!
Eben noch zusammen bei „Steili“ alles von BMX bis City-Rad geschraubt und verkauft – und rund 30 Jahre später steht Mario K. mit seinem Rennrad auf dem Mont Ventoux!! Und schreibt: „Ohne deine ansteckende Begeisterung für den Radsport wäre es vermutlich nie dazu gekommen.“ Wundervoll. Danke!! Aber vor allem und viel wichtiger noch: Chapeauchapeauchapeau!!



Und am 22. Juli lehnt sich Mario dann gaaaanz weit nach vorne zum Bildschirm hin, wenn die Tour-de-France-Entourage sich an die 171,5 km von Montpellier bis auf den kahlen Riesen der Provence macht. Und kennt jeden miesen Anstieg, all die atemberaubenden Ausblicke und jedes miese Kieselchen. So eine tolle Vorstellung!!

Rasend!
Aus dem Windkanal directamente auf la strada: Das Scott Foil RC 10 ist als brandneu designtes Aero-Bike aus Scotts großer Rennrad-Familie auch das schnellste Familienmitglied. Und eines mit eigenwilliger Anmutung dazu: So bullig und kompakt, so leicht und fragil, so roh und Carbon, so aus einem Guss, so industrial wie Komodowaran – stark und schnell, agil und doch mit bester Steifigkeit, gierig und komfortabel.

Aero Bike: Rennrad Scott Foil RC 10
- Carbon-Rahmen FOIL Disc HMX
in Renn-Geometrie
standardmäßig für 28mm-Reifen, bietet Platz für bis zu 30mm
mit interner Kabelführung
mit austauschbaren Ausfallenden - Carbon-Gabel FOIL Disc HMX
- Carbon-Lenker Syncros Creston 1.0 Aero
- elektronische Schaltung Shimano Ultegra Di2 RD-8150 (mit 24 Gängen)
- hydraulische Scheibenbremsen Shimano BR-R8170
- Carbon-Laufräder Syncros Capital 1.0 Aero 60mm
- Bereifung: Schwalbe PRO ONE Aero TL
- wiegt knapp unter 8kg
- kostet 6.599 Euro




Bye-bye, Bardet!
Romain hat Feierabend: Seit heute darf er auf vierzehn Jahre World Tour zurückblicken und sich neben dem sicheren Fernsehkommentatorenmotorradmitfahrjob anderen, womöglich weniger beschwerlichen Dingen widmen. Seinem Sohn etwa, der bei der letzten Tour schon sein Potenzial (und das des Publikums) aufblitzen ließ…
…oder er geht in die Politik und macht Ernst mit Liberté, Fraternité und Ègalité, oder er züchtet Gardenien aus dem E-Drucker oder macht einen Pétanque-Kurs und steht mit auf dem Rücken gekreuzten Armen auf staubigen Bouleplätzen rum und sinniert nur noch über Effet, Einfalls- und Ausfallswinkel statt über Höhenmeter, Reststrecke, Trainingspläne und Ernährungs-Hightech. Bonne chance!

Bleib lebendig und genieße alles,
lieber Romain Bardet!!
Sagt auch dein Team:
Maglia Bianca statt Maglia Rosa
Was für ein Giro 2025! Simon Yates fährt sich heimlich, still und leise und ohne einen einzigen Tagessieg erst mit der vorletzten Etappe ins Maglia Rosa, und der gerade mal 21jährige Isaac Del Toro verliert es eben erst dann, nach 11 langen Tagen als Gesamtführender. Weil er entweder seinen eigenen Colle-delle-Finestre-Moment erlebte, den Yates 2018 so schmachvoll im Duell mit Froome durchmachen musste, und eben einfach nicht mehr in den Beinen hatte – oder weil er denn doch zu unerfahren/begriffsstutzig/stolz/stur war, um sich mit Richard Carapaz abzusprechen, mit dem er Yates womöglich noch hätte einholen können, statt mehr als fünf Minuten nach ihm anzukommen am 31. Mai. Für Eurosport „eine in dieser Form selten gesehene taktische Fehlleistung“. Autsch.
Aber irgendwie auch toll, weil doch dieser Radsport immer berechenbarer und durchstrategierter scheint, das trägt ja schon maschinisierte Züge. Jedenfalls: Immerhin bester Nachwuchsfahrer wurde der Isaac! Und viel Freude werden wir noch haben an ihm! Also zumindest bei den Gelegenheiten, wo sein Über-Boss Tadej Pogacar nicht mitmischt…
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Wie der Wind
Auch wenn sie im Whitepaper zum neuen Colnago V5Rs gar nicht auftaucht (das ist Pogi gewidmet): Spätestens dieses Mehr-als-ein-Fahrrad dürfte Elisa Longo Borghini den Wechsel von Lidl/Trek zum neuen Stall leicht gemacht haben: 1072 Gramm leicht nämlich. Rahmen inklusive Gabel. Und jetzt kommst du:
Brandneu und bannig bunt: das Scott Addict Gravel 40
Wenn es schon meistens grau und mit eher trüben Aussichten gesegnet ist, hilft nur positives Farbmanagement – und ein Fahrrad, das sich von verwintertem Untergrund nicht aufhalten lässt und bequem genug ist für etliche Stunden Durchpusten-Lassen. Wir haben da mal was vorbereitet: das soeben erst glänzend in der Beckergrube gelandete Scott Addict Gravel 40. In Olivine Green/Blackberry Purple. Nämlich!
Scott Addict Gravel 40 aus 2025
- Carbon-Rahmen: Addict Gravel HMF
-> in Gravel-Geometrie
-> mit austauschbaren Schaltaugen
-> intern verlegte Kabelage
-> ready fürs Syncros Schutzblech-Kit
-> in Olivine Green/Blackberry Purple - Carbon-Gabel: Addict Gravel HMF Flatmount Disc
- Lenker: Syncros Creston 2.0 X
- Schaltung: Shimano GRX RX822/610 Disc
- Laufräder: Syncros RP2.0 Disc
- Shimano BR-RX410 Hydraulische Scheibenbremsen
- Bereifung: Schwalbe G-One Bite Performance 700x45C
- wiegt 9,4 Kilo
- kostet: 2.799 Euro




Schon im letzten Sommer bei der ersten Live-Ankündigung heiß begehrt:
Und wem das zu spanisch vorkommt: Kommt rum und schaut selbst. Das kann was!
Hans-E-Stadt-Rad
Mit dem Modell Hans-E N5e Belt will Bergamont die E-Cargobike-Welt auf den Kopf stellen: Nicht nur wörtlich, denn dieses Modell lässt sich tatsächlich auf dem verlängerten Heckgepäckträger hochkant parken – auch die Ausladungen dieses Modells mit Bosch-Motor, Riemenantrieb und Shimano-Nexus-5-Gang-Nabenschaltung aus der Lastenrad-Zwischenklasse „Compact“ haben wenig mit den normalen Packeseln zu tun. Nur 1,05 Meter Radstand sind eben ungleich unausladender als das, was etwa Bergamonts „großer Bruder“ Cargoville LT anbietet.
Keine Kinder und viel Gepäck: kein Problem. Ein Kindersitz hinten und noch Gepäck auf dem großen Frontträger: samesame. Größere Kinder mit Bock auf E-Bike: vielleicht ein Problem. Denn der One-Size-Rahmen mit agilen 20-Zoll-Laufrädern passt für alle zwischen 1,62 und 1,97m: Schnellspanner an der Sattelstütze und der Speedlifter an der Lenksäule machen’s möglich. Könnte zu familieninternen Streitigkeiten führen…
- Alu-Rahmen: lite AL-6061 Rohrsatz
- in Matt Petrol Blue
- One Size: fahrbar von 1,62 bis1,97 Meter – dank Schnellspanner an der Sattelstütze & Speedlifter an der Lenksäule
- E-Motor: Bosch Performance Line, Gen. 3, BES3, 250 W, 36 V
- Akku: Bosch PowerTube, 36 V Li Ion, 500 Wh
- mit Riemenantrieb: CDX Carbon-Riemen von Gates
- Gabel: Suntour Mobie 34, 80 mm, mit Steckachse
- 5-Gang-Nabenschaltung Shimano Nexus N5e, Freilaufnabe
- hydraulische Scheibenbremsen Shimano BR-MT200
- 20-Zoll-Laufräder
- Ryde Andra 40 Felgen
- Reifen: Schwalbe Super Moto-X, Greenguard
- Beleuchtung vorne: B&M Myc mit 50 Lux, LED – hinten: B&M Secuzed E, im Schutzblech integriert
- 2 Alu-Gepäckträger mit AVS Click System – der Clou: vertikales Parken auf dem Heckträger
- wiegt 27 Kilo
- kostet: 3.299 Euro
Medaillen dies das
Heute also Olympisches Zeitfahren in Paris. Erster Starter bei den Männern um 16.32h: Amir Ansari vom Stockholm Cykelklubb, im Iran geborener Afghane, geflohen nach Europa 2015 und angekommen in Schweden. Da war er 17 Jahre alt und hatte schon viel Mountainbike-Erfahrung im Junioren-Nationalteam gesammelt, aber als ein Freund ihn zum Stockholmer CK brachte, fand er seine Rad-Leidenschaft auf der Straße. Und nun repräsentiert er mit 36 anderen Athlet*innen das IOC Refugee Olympic Team und damit 120 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht vor Verfolgung, Krieg oder Elend sind. Das Fahrradfahren hat Amir Ansari das Leben gerettet, sagt er, auf viele verschiedene Arten sogar. Und: „My message to all the refugees is to keep fighting, and never give up. My message to all others is: Help each other.“ Isso.

Bei der Vuelta ist vor dem Giro
Seit Samstag und noch bis Sonntag läuft die offiziell 10. Vuelta España Femenina – und nach der 2023er-Ausgabe mit immerhin sieben Teilabschnitten darf sie heuer mit ihren acht reellen und teils sehr schweren Etappen endgültig als ausgereiftes Grand-Tour-Ereignis gelten. Vorjahres-Siegerin Annemiek van Vleuten, die sich mit einer Wahnsinnskraftleistung an den Lagos de Covadonga als Gesamt-Erste ins Ziel gerettet hatte, ist ja inzwischen im mehr als verdienten Ruhestand, das rote Trikot trägt nach 4 Renntagen ihre einstige Dauer-Rivalin Marianne Vos. Und heute geht es in die Berge: Die Pyrenäen bei Huesca rufen!

Gestern fuhr das Peloton mit einem Stundenmittel von 46,754 km die – abgesehen von Zeitfahren – bisher allerschnellste Etappe in der Historie der UCI Women’s WorldTour. Das dürfte heute schwer werden, denn es sind zwei anspruchsvolle Anstiege zu bewältigen: zunächst über den Alto del Monasterio de San Juan de la Peña mit 18,5 km bei 3% Steigung, und im ohnehin bergauf gehenden Finale wartet die 3,4 km lange und im Schnitt 7,9 Prozent steile Rampe zum Alto del Fuerte Rapitán. Oberhalb der Festung aus dem 19. Jahrhundert, in der 2012 schon einmal eine Vuelta-Etappe (der Männer) endete, ist Schluss: die erste von immerhin drei Bergankünften in diesem Jahr.

Bis morgen noch sind die Zieleinkünfte jeweils für 17/17.30h geplant, aber da am Samstag der Giro d’Italia der Männer startet, enden die beiden letzten Etappen früh genug fürs Parallel-Mitfiebern: Samstag gegen 16.15h (Flachetappe, aber Obacht: Wind!), und Sonntag (mit großem Finale samt Schlusssteigung im Skigebiet Valdesquí) sogar schon um 13.30h, damit niemand die Giro-Bergankunft in Oropa verpassen muss.
Was für ein Stress! Schließlich muss man bei dem Wetter (endlich!!) ja auch noch selbst auf die Straße…
Recht auf Reparatur – jetzt auch in Europa
Sauber, liebe EU! Der Rat muss noch zustimmen, aber das gilt als Formsache; bald also werden die vom Parlament auf Vorschlag der Kommission verabschiedeten Regeln zum „Recht auf Reparatur“ gültig sein, die dem Trend der letzten Jahre entgegenwirken sollen: Dass technische Geräte zum einen eine „eingebaute Obsoleszenz“ haben, ihre Funktionsfähigkeit also nur auf den zeitlichen Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung ausgelegt ist. Und dass andererseits die Reparatur dieser Geräte entweder erschwert wird (durch fehlende Ersatzteile oder Reparaturstätten) oder eben im Vergleich zur Neuanschaffung (durch unverhältnismäßig kostspielige Ersatzteile oder Reparaturen) unangebracht teuer ist. Betroffen sind „schwere Haushaltsgeräte“ wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder Geschirrspüler, aber auch Smartphones, Fernseher, Tablets oder – tada! – Fahrräder.
Der Knackpunkt dabei: Nach Ablauf der Gewährleistung verlagert sich die Verantwortung für das Recht auf Reparatur vom Handel zum Hersteller. Und nach der Reparatur wiederum soll eine Gewährleistung eingeführt werden, die ein Jahr lang gilt. Das wird dann also alle Hersteller, die vom Direktkauf via Internet leben, in Zukunft vor Herausforderungen stellen, um ein ganz neues Repaturmanagement durch noch aufzubauende, eigene Werkstätten zu etablieren.
Das Ziel dieser Regelung als Teil des „European Green Deals“ ist hehr: Durch Verlängerung der Lebenszeit von Produkten die bisher absurd hohen Mengen an Müll und die dadurch entstehenden Treibhausgase zu reduzieren. Die Europäische Kommission hatte 2023 den Effekt des Gesetzes für einen Zeitraum von 15 Jahren geschätzt: rund 18,5 Millionen Tonnen Treibhausgase, 1,8 Millionen Tonnen Rohstoffe und 3 Millionen Tonnen Abfall sollen eingespart werden. Was uns Verbraucher*innen gleichzeitig geschätzte 176,5 Milliarden Euro bringen würde, wenn Produkte nicht entsorgt, sondern repariert würden.

Die EU-Mitgliedsländer haben zwei Jahre Zeit, ihre nationale Gesetzgebung entsprechend anzupassen. Und das wird aufwendig. Denn so logisch und im Grunde alternativlos das Vorhaben klingt: Hersteller müssen zur Mitarbeit verpflichtet, die Preislandschaft für die unüberschaubar vielen Ersatzteile überwacht, das Mitwirken der Konsument*innen im Kopf vorbereitet und durch finanzielle Anreize in die Realität umgesetzt werden (etwa „Reparaturgutscheine“, mit denen sich der Staat an den Kosten beteiligt). Und nicht zuletzt muss ja die dafür nötige Infrastruktur für diese neuen Reparaturkreisläufe erst etabliert werden. Geplant ist hier etwa der Aufbau einer einheitlichen europäischen Online-Vermittlungsplattform für Werkstätten und sog. Reparaturcafés…
Das wird spannend, wie es gelingt, sich bei all dem nicht in zu vielen bürokratischen und teuren Prozessen zu verstricken, sondern die beabsichtigte Zeitenwende im Alltag durchzubringen! Denn die verwässernde Wahrheit ist auch: Jeder EU-Staat muss (nur) mindestens eine Maßnahme zur Förderung von Reparaturen einführen. Na ja. Und solche Elektrogeräte, die nicht unter die „Ökodesign“-Verordnung der EU fallen (schreibt die Lieferung von Ersatzteilen innerhalb einer bestimmten Frist vor), sind bisher ausgenommen. Was etwa bei E-Scootern, Toastern oder Kaffeemaschinen der Fall ist. So, so.
Es gibt also reichlich viel zu tun, aber einzelne Mitgliedsländer sind schon relativ weit und haben angefangen, Regelungen umzusetzen: Frankreich ist mit Abstand am weitesten und hat die „Geplante Obsoleszenz“ im Verbraucherschutzgesetz sogar als „Täuschung“ definiert, die mit bis zu zwei Jahren Haft und 300.000 € Geldstrafe geahndet werden kann. In Belgien gilt ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 6% auf kleinere Reparturen an u.a. Fahrrädern, Österreich gibt Anti-Elektroschrott-Reparaturgutscheine aus (decken die Hälfte der Kosten bis zu einem Höchstbetrag von 200 Euro ab). Hier gibt es einen ersten Überblick vom Europäischen Verbraucherzentrum auch zu Einzelländern, der wohl stets wachsen wird. Mindestens für Deutschland, denn auch wenn der Koalitionsvertrag schon 2021 Großes versprach: „Die Lebensdauer und die Reparierbarkeit eines Produktes machen wir zum erkennbaren Merkmal der Produkteigenschaft (Recht auf Reparatur)“ – die Umsetzung ist noch überschaubar.
Wir hier jedenfalls haben aus gutem Grund unsere Werkstatt nicht in eine Nische verbannt, sondern reparieren schon immer in der Mitte des Ladens: Im Herz des at schlägt die Stätte des Werkens.
Und die Brexitarians halten sich da ohnehin fein raus. Nun ja, sie haben ja auch einen Spezialisten für solche Fälle, wie Monthy Python schon 1969 verrieten: den Bicycle Repair Man, with the impressive superpower of being able to repair a bicycle with his own hands. Chacka!