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Hai-Futter und Bala-Bye-Bye
Bei der Fahrt der fallenden Blätter durch die Lombardei war nun also beruflich alles zu Ende mit Vincenzo Nibali, dem Hai von Messina – mit Tifosi-Torta und Schampus-Sause. Und auch Kollege Alejandro Bala Valverde sagte Adiós.
Andiamo!
¡Vamos!
Und ruht die Beine aus!
Das Gold liegt auf der Straße
Während das traditionelle Doping früherer Pedaleure eher auf Wein und Höherprozentiges ausgelegt war, spielt Bier in semiprofessionelleren Kreisen seine mindestens begleitende Rolle. Und seit 1966 steht einer der Frühjahrsklassiker ja auch ganz im Zeichen eines niederländischen Blonden.
Im letzten Jahr fiel das „Amstel Gold Race“ coronabedingt aus – am Sonntag findet die 2021er-Version statt, wenn auch als nahezu publikumsloses Ereignis. Dafür atmen die weniger Kopfsteinpflaster-Affinen aus: Es darf endlich wieder geklettert werden! Die Anstiege sind zwar eher kurz, aber dafür reichlich eingebaut. 2019 sah das vorm Frauen-Rennen dann streckenbeschreibend so aus:
Und auch am Sonntag werden die miesenfiesen Miniberge alles versuchen, um die Fahrerinnen (starten morgens als erste, Finish wohl so gegen kurz vor Middach) und Fahrer (geht los um 12.05h, Ende gegen 17.30h) zu zermürben. Und wenn schon kaum Leute am Rand stehen werden, dürfen wenigstens die Straßen sprechen und anfeuern – wie hier 2019 die gesprühte Ermutigung für Katarzyna Niewiadoma am Bemelerberg. Und die hat ja auch geholfen, denn Kasia gewann. Mal sehen, was Sonntag für sie drin ist!
Bei den Männern fehlt mit Mathieu van der Poel nicht nur der Enkel von Raymond Poupou Poulidor als lokaler Liebling, sondern auch der letzte Sieger. 2019 hatte er in einem wahren Kraftakt die beiden ausgerissenen Alaphilippe und Fuglsang nicht nur eingeholt, sondern auch sprintend abgehängt. Die beiden, die es bei La Flèche Wallonne drei Tage später viel besser machten und den Sieg Kopf an Kopf unter sich ausfuhren (mit dem besseren Ende für Loulou)…
…hatten sich beim „Gold Race“ verpokert und kurz vorm Ziel die Zusammenarbeit eingestellt. Fuglsang wurde wenigstens noch Dritter, aber für Loulou reichte es genau nicht fürs Podium. Am Sonntag aber! Legen! Sie! Sicher! Los!
Tatütata
Es wird gemunkelt, in Lübeck gebe es demnächst brandneue Abstellmöglichkeiten auch für Lastenräder: Hallo, 21. Jahrhundert, wir sind da!! Zum Beispiel mit jenem BBF-Lastenrad mit E-Antrieb, das den schönen Namen „MIAMI“ trägt und sich so gut und schnell und wendig auch durch Altstadtstraßen lenken lässt. Etwa von Crockett und Tubbs auf Verfolgungsjagd, ob nu mit oder ohne Haftbefehl in der Wanne vorne Tasche…
Und das hat, kann & ist das „BBF Miami“ E-Lastenrad:
- Alu-Rahmen und Alu-Gabel
- hydraulische Scheibenbremsen „Tektro Auriga Disc“
- Schaltung: „Shimano Acera“ (8 Gänge)
- „Max Drive 36 V“-Mittelmotor von Bafang mit 250 Watt Nenndauerleistung
- Reichweite zwischen turbomäßigen 40 und sparsam e-unterstützten 200km
- Länge: knapp über 2,50
- Ladefläche: 68 lang x 38 breit x 27 hoch
- rund 38kg Gewicht
- zulässiges Gesamtgewicht: 180kg
- kostet: 4.099€
Nix da Nizza: Levens!
Verwirrend genug, dass in einem Land, in dem neben allgemeinen Lockdown-Regeln auch eine „bußgeldbewehrte Ausgangssperre“ von 18 bis 6 Uhr gilt, ein Radrennen als Blase von Nord nach Süd fährt. Nun aber musste dieser Tross an Menschen und Logistikzubehör eben doch kurzerhand umdisponieren: Die Präfektur des Départements Alpes-Maritimes hat wegen steigender Corona-Zahlen verschärfte Maßnahmen eingeführt – die auch ein Verbot von Radrennen einschließen.
Aus Paris–Nizza wird deshalb kurzerhand Paris–Levens; Start der achten und letzten Etappe heute in Plain-du-Var, Ankunft nach nur 92,5 Kilometern in Levens, rund 25km nördlich von Nizza gelegen. Der Showdown zwischen Primož Roglic und Maximilian Schachmann (52 Sekunden Rückstand) findet also immerhin im Live-TV (ab 15.10h bei Eurosport), aber eben nicht am Mittelmeer statt. Statt einer umjubelten Finalfahrt an der Promenade des Anglais also publikumslos über eher hügelige Landstraßen.
Kleiner Trost vielleicht: In unmittelbarer Nähe des Zielorts liegt die Wiege der legendären blauen Stühle, die an Nizzas Prachtstraße nicht einfach nur so rum-, sondern ganz offiziell für Himmel und Meer des Mediterranen stehen.
Flip-Flop? Tipptopp!
Was Scott sagt: Etappensiege bei allen großen Rundfahrten, Podiumsplätze bei Mailand–San Remo, Lüttic –Bastogne – Lüttich und Paris–Roubaix – das FOIL gehört zu den vielseitigsten Aero-Bikes am Markt. Das SCOTT FOIL 30 wurde konzipiert, um dir die nötigen Extrasekunden zu verschaffen. Mit einer komplett integrierten Zugverlegung und Ultegra Antrieb ist das FOIL 30 ein Kraftpaket, das für jedes Rennen bereit ist. Yummy! Der Renner!
- FOIL Disc HMF Carbonrahmen
- FOIL Disc HMX Gabel
- Shimano Ultegra 22 Gänge
- Syncros RR2.0 Disc Räder
- Schwalbe ONE Race-Guard Reifen
- Syncros-Komponenten aus Carbon/Alu
- Preis: 3.999 Euro
Mehr Infos auf der Scott-Seite – oder telefonisch.
Fahrradkultur
Der Helge ist inzwischen 65 und könnte in Richtung Rente denken, verriet aber gerade im taz-Interview, welche großen und kleinen Danachs ihn hoffen lassen, bald wieder nicht nur vor Autos aufzutreten. In Berlin fuhr er neulich per Klapprad auf die „Back to Live“-Waldbühne, und vor fast dreizehn Jahren – at-Insider erinnern sich sicher – bewies Herr Schneider schon, wie groß wortreich sein Fahrradsachverstand ist: Er präsentierte der Fachwelt das Extrembergbikingtool „Felsenrad“ mit selbstdenkender Nabe, allerdings notdürftig getarnt als Dr. h.c. Hartmut Harr (nur mit L). Das ist der realistische Dopingkritiker mit dem Bremsfinger, dem der Herzrhythmus der Gemse genauso vertraut ist wie das olympische Baggern und die artgerechte Hundehaltung. So verwirrend langatmig, aber schön immer noch. Und so absurd wie systemrelevant!