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Mega, Nys!
Nachdem Svens Junge Thibau Nys vor einem Jahr schon treppenlos sprintend in der Profi-Elite des Cyclocross-Weltcups nach oben kletterte, krönte er sich am Wochenende mit dem EM-Titel auf dem galizischen Kurs von Pontevedra zum King of Mud.
Für die aktuelle Ausgabe ihres Bewegtbild-Podcasts „The Odd Tandem“ haben sich Bobby Julich und Jens Voigt zum Video-Gespräch mit dem inzwischen fast 22-Jährigen getroffen – und sich schnell in Fan-Boys verwandelt. Wer ne knappe Stunde Muße hat, schaue/höre den dreien zu, wie sie über Trainingsmethoden, die Cyclocross-Seifenoper-Dramatik und das Leben als junger Rennradfahrer sprechen, mit einem durchs Englische stakenden Voigt und einem Thibau Nys, der im klassischen Jugendzimmer-Ambiente eines ausgebauten Dachbodens an eine demütig nette Version von Eminem erinnert, der den beiden Daddys die irritierend unterschiedliche Aussprache seines Nachnamens milde verzeiht und sein Hundebaby-T-Shirt mit der klassisch legeren Eleganz in die Kamera hält, die seit dem Wochenende auch seinem Europameister-Jersey stehen würde:
Giro de Rigo statt Querfeldeinquälerei
Nachdem am Wochenende beim Cyclocross-Weltcup im US-amerikanischen Waterloo Thibau „Mega“ Nys die Konkurrenz im Sitzen kaputt- und zum zweiten Mal aufs oberste Treppchen bei den Senioren fuhr, weil er eben auch die Treppe ignorierte…
…darf er hoffen, ähnliche Triumphe noch ein paar Wochen länger erleben zu dürfen, denn mit Mathieu van der Poel und Wout van Aert werden die vermeintlichen Stars der Querfeldein-Szene frühestens im späten November dazustoßen. Schon jetzt mahnt zwar Vater und Teamchef Sven Nys (mit 3 Cyclocross-Weltcup-Siegen ein Titan früherer Zeiten) vor den Vergleichen mit den Beiden: „Er reicht ihnen momentan noch nicht mal bis zu den Knien – und das ist auch nicht nötig.“ Aber Filius Thibau ist vielleicht noch ein Youngster, zumindest in Belgien jedoch mit seinen 2 Amateur-WM-Titeln schon lange ein Star; erst als niedlicher Sidekick vom Papa, dann sogar mit einem eigenen TV-Reality-Format, und nach der Demonstration von Waterloo hat sicher nicht nur der Zweitplatzierte Eli Iserbyt Angst bekommen.
Am 29. Oktober geht’s mit dem Querfeldein-Weltcup im belgischen Maasmechelen weiter, mit einem Heimspiel also.
Da soll sich Wout van Aert mit seiner Parallel-Karriere auf der Straße und den vielen Grand-Tour-Einsätzen in diesem Jahr ruhig ein bisschen Pause, andere Abenteuer und nicht zuletzt gute Laune erlauben! Soeben wurde er als diesjähriger Headliner beim „Giro de Rigo“ vorgestellt und verabschiedet sich zeitnah Richtung Kolumbien.
Da ist er dann bei dem von Radsport-Legende und Jagger-Double Rigoberto „Rigo“ Uran vor fünf Jahren initiierten Hobby-Radrennen dabei, so wie vor ihm schon Chris Froome, Tadej Pogacar oder Annemiek van Vleuten. Am 12. November geht es über 160 Kilometer rund um Bogotá zur Sache, mit allerlei Gefeier vorher und vor allem nachher. Kein Wunder, irgendwie: Der 12. November ist schließlich der 21. Geburtstag von Thibau Nys. Echt jetzt!