600km Brevet ARA BB
Es ist vollbracht, Helmchen hat gestern seine erste Brevet-Serie absolviert. Mission accomplished! Es ging einmal von Berlin über den Darß und wieder zurück. 600km sind ein ganz anderer Schnack als die 400km! Alles bis 400km kann man gut an einem Tag fahren. Aber die Nacht dann weiter durchfahren, das zehrt schon etwas an Kopf und Körper… Daher hört hier vorerst der Bericht auch auf. Ich muss mich auf Essen, Ausruhen und noch mehr Essen konzentrieren. …100 Nudelportionen später:
Das Prozedere ist, nach den ersten drei Brevets, weitestgehend Routine. Man kann gut abschätzen, welche Klamotten man mitnimmt, und was nur unnötiger Ballast ist. Ich hatte mir diesmal sogar den Luxus gegönnt und einmal Baselayer & Trikot zum Wechseln mitgenommen – trotzdem reichte die Satteltasche und der neue ‚CarryAll Bag‘ am Lenker locker aus für
- Armlinge
- Beinlinge
- Regenjacke
- Wechseltrikot & Baselayer
- 1 extra Trinkflasche voll Maltodextrin
- 7 Riegel, 7 Gel
- Ersatzmantel
- Ersatzschlauch
- kleines Tool
- 2 Powerbanks (für Navigation per iPhone)
- Warnweste
- Langfingerhandschuhe (für die Nacht)
- Taschentücher (Feuchttücher wären besser)
- Kleine Sonnencreme
- Reifenheber (Nicht nur zum Reifen heben zu gebrauchen!)
- Flickzeug
- Kleines Drahtschloss
7h morgens ging es also wie immer los. Ron, Dominik und ich, als Neulinge auf den 600km, haben beschlossen einfach nach unserem Gefühl zu fahren. Das bedeutete: Wir fahren in dem Tempo, wie wir auch eine lockere Trainingsrunde angehen würden.
Der Hinweg, also die ersten 280km auf den Darß waren zäh. Eine Grippe im Vorfeld, eine aktuelle Ohrenentzündung und etwas Gegenwind sind halt keine idealen Zutaten für so eine Unternehmung. Trotzdem hatten wir einen Durchschnitt von 28km/h bis zum Darß.
Auf dem Rückweg wurden Rainer, Alexander und Hans-Udo zu unseren Weggefährten. Ohne deren Rat und Tat wäre vieles sicher schwerer geworden. Besonders ein Kettenriss mitten in der Nacht im Wald bei gleichzeitiger Mückeninvasion wäre ohne Rainer und Ron für mich zum Desaster geworden! Unter der Beobachtung und Anleitung der Gruppe habe ich dann die sandige Kette auch noch vergessen richtig durch die Führung der oberen Umlenkrolle zu fädeln – Ein Klops, der mir etwas peinlich war, und meine Auswahl an Gängen auf 2 reduzierte…
Um 11:07h waren wir im Ziel und Lasagne und Bier eine angemessene Belohnung. Für mich das Schönste an diesem Brevet war der Zusammenhalt, der während der Tour in dieser ja zufällig entstandenen Zweckgemeinschaft entsteht. Anfangs krümelt jeder vor sich hin, dann entstehen zufällig Grüppchen in denen jeder mal die Führung übernimmt, aber sonst nicht viel kommuniziert wird. Und irgendwann ist man eine Gemeinschaft, in der keiner mehr zurückgelassen wird. Man kann es ganz kitschig sagen: das gemeinsame Erleben und Bewältigen dieser Aufgabe verbindet enorm.
Was habe ich für die kommenden Brevets 2019 gelernt?
- Die Beleuchtung sollte aus Licht am Rad und am Helm bestehen. Letztere schaltet man dann bei Bedarf hinzu. Die Lupine Piko mit Bluetooth-Schalter bietet sich da an.
- Ein Nabendynamo ist hilfreich
- Ersatzkettenglied und entsprechendes Werkzeug ist Pflicht
- Kurz vor der Nacht eine Trinkflasche mit Kaffee füllen lassen kann nicht schaden.
- Die Straßenverhältnisse sind teilweise schlecht, und die Tour lang. Sitzcreme, ein guter Sattel (Brooks) und min. 25mm Bereifung sind ratsam. Ebenso ganz allgemeines Training des Oberkörpers und der Nackenmuskulatur…
Was kommt als Nächstes? Natürlich Paris-Brest-Paris im kommenden Jahr! Das ist die logische Konsequenz :-)
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