Helmpflicht! Oder nicht?
Die Debatte um die Helmpflicht geht in eine neue Runde. Webmaster Uwe wundert sich, er fährt seit Jahren sehr sicher mit seinem antiken Motorradhelm der Volkspolizei. Sicher ist sicher. Oder etwa nicht? Ein kluger Mann aus Münster hat das alles durchgerechnet und kommt zu dem Schluss, dass ein eine Helmpflicht in Deutschland aus wirtschaftlicher Sicht mehr schaden als nutzen würde.
Im Detail: Mit Helmpflicht gäbe es weniger Kopfverletzungen. Aber ein Helm, so der Experte, schützt nur Teile des Kopfes und das bei besonders schweren Unfällen auch nur eingeschränkt. Der Mann heißt Gernot Sieg und er geht davon aus, dass das Tragen einer stabilen Kopfbedeckung die Schwere einer Kopfverletzung nicht bei jedem Unfall, sondern nur bei jedem zweiten reduziert. Demnach würde jeder zweite an einer Kopfverletzung verstorbene Radfahrer noch leben, hätte er einen Helm getragen. Und jeder zweite Radfahrer mit schweren Kopfverletzungen hätte dank Helm nur leichte Verletzungen. Soweit, so klar. Gegen gerechnet hat Sieg nun die Kosten, die dadurch entstehen, das viele Menschen nicht mehr aufs Rad steigen würden, wenn es eine Helmpflicht gäbe. Umfragen zufolge würde der Rückgang bei bis zu 20 Prozent liegen. Aber nur ein guter Radler spart dem Gesundheitssystem kosten. Dazu kommen noch die Abgase, die durch das Radeln eingespart werden. Den größten Kostenblock jedoch bilden die Helme. Die Anschaffungskosten für einen Helm liegen nach Siegs Berechnungen für die Deutschen bei 315 Millionen Euro.
Der Mann hat alles zusammen gerechnet. Es ergibt sich ein Minus von 278 Millionen Euro pro Jahr. Sein Fazit: Bei einer Helmpflicht gäbe es zwar weniger Unfalltote und verletzte Radfahrer, dafür aber höhere Ausgaben für Helme und mehr Herzinfarkte.
Nun gut. Webmaster Uwe denkt: Bitte nicht noch ein Verbot, eine weitere Regelung, noch mehr Zeugs, um das man sich kümmern muss, bevor man aufs Rad steigt. Wer Helm tragen will, gut, wer nicht, auch gut.