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We love Schulterblick
Oh wow – wenn ich rechtmäßig auf dem Straßen-Fahrradweg unterwegs bin, jemand ohne Rücksicht die Autotür öffnet, ich chancenlos bin und hineinfahre und mich dabei womöglich lebensgefährlich verletze, bin ich nicht selbst Schuld!
Unfassbar, dass so etwas ernsthaft erst von einem Gericht bestätigt werden muss. Und schade, dass im Spiegel-Artikel dazu nicht ein Hauch Empörung rauszulesen ist…
Eine Lösung wäre der „niederländische Griff“, bei dem die Autotür immer mit der jeweils entfernteren Hand geöffnet wird. Das empfiehlt auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR), denn so dreht man den Oberkörper und blickt automatisch über die Schulter zurück – „Dooring“ wird verhindert.
Der DVR machte schon im letzten Jahr darauf aufmerksam, dass satte 13 Prozent der Autofahrenden beim Aussteigen „selten“ oder sogar „nie“ daran denken, dass ein Rad von hinten angerauscht kommen könnte. Eine Forsa-Umfrage im DVR-Auftrag zeigte denn auch, dass jede*r 17. auf dem Rad schon einen „Dooring“-Unfall hatte und rund 45 Prozent der befragten Radmenschen schon mindestens einmal beinahe einen solchen Unfall erlebt haben. Voll ätzend einfach.
Hoch hinaus
In der Ferienzeit – sorry für eher wenig gerade! – gilt: Wenn schon Hauptsache Italien, dann am abenteurlichsten und mit ohne Brenner wieder ab nach Hause über den Timmel, offiziell das Timmelsjoch. 2474 Meter hoch und damit 2461 Meter höher gelegen als die Travestadt – da kann so ein Anstieg schon mal dazu führen, dass sich ein Trikot in Scheiben schneidet… Urlaubsgrüße also in die illustre Runde!!!!
Das Gelbe Trikot in schwarz-weiß
Nu ist sie also vorbei am Sonntag, diese Männer-Tour anno 2022 – Zeit für einen Blick zurück. Dramenreich ging es zu, mit mehr Emo und Lebendigkeit irgendwie. Etwas nahbarer als in den letzten Jahren, so wirkt das alles.
1925 war natürlich noch mehr Bodenständigkeit angesagt, als Ottavio Bottecchia, il muratore del Friuli (der „Maurer von Friaul“ also), seinen Gesamtsieg wiederholen konnte. Und das Wasser wurde nicht angereicht, sondern kam aus dem Brunnen…
That, my friend, is what the Rove AL 700 is here for
Das Einstiegs-Gravelbike von Kona ist zwar nicht das leichteste Rad, aber dafür ebenso bezahlbar wie zuverlässig und stabil, hat eine schöne und vor allem komfortable Geometrie für Alltagstouren und längere Wochenendabenteuer, innen verlegte Brems- und Schaltzüge und lässt sich problemlos zum schnellen Packesel umbauen. Perfekt für alle, die dieses Graveln mal ausprobieren wollen. Und très chic allemal, in Satin Metallic Mauve – bittschön!
- Rahmen: Kona 6061 Aluminum Butted Rahmen
- Gabel: Kona Project Two Aluminium Disc Gabel
- Schaltung: Shimano Claris, 2 x 8 Schaltung
- Kassette: Shimano Claris, 11 – 34, 8-fach
- Reifen: WTB Riddler Comp, 700 x 37c
- Scheibenbremsen Tektro Mira CX 160/160
- leicht aufrüstbar mit Gepäck-Tools an Gabel und Hinterbau
- Farbe: Satin Metallic Mauve
- kostet 999 Euro


Welch’ stadtliche Erscheinung!
Mit dem E-Ville Expert tut Bergamont was fürs „ich fahr hier!“ und damit für alle, die auf Unisex-Tiefeinsteiger stehen und nicht nur in der Stadt sicher und trotzdem kraftstrotzend dynamisch unterwegs sein wollen. Und die dabei auch nicht jedes Kilo Eigen- oder Gepäck-Gewicht beachten wollen. Elektrifizierte City- bzw. Urban-Bikes sind normalerweise auf 120 bis 130 Kilo „Systemgewicht“ ausgelegt – beim 2022er-Modell des E-Ville Expert sind stattliche 160 Kilo drin! Endlich was nicht nur für Hungerhaken, denn das Fahrrad selbst bringt rund 28 Kilo auf die Waage, sodass selbst bei schwererem Gepäck noch viel Mensch draufpasst (;



Bergamont E-Ville Expert – 2022er-Modell
- Rahmen: 28″, lite AL-6061 Rohrsatz, PowerTube Akku
- Bosch-Motor: Bosch Performance Line CX, Gen. 4, 250 W, 36 V
- Akku: Bosch PowerTube, 36 V Li Ion, 625 Wh
- wartungsarme Shimano Nexus 5-fach Nabenschaltung
- Gabel: Suntour Mobie 25, RLR DS, 100 mm, 15×100 mm Achse
- einstellbarer Vorbau: BGM E-Bike, für bessere Ergonomie und Kiox-Integration
- Bremsen: hydraulische Vierkolben-Scheibenbremse Shimano BR-MT420
- Powervolles LED Lichtsystem von Busch + Müller mit Bremslichtfunktion hinten für mehr Sicherheit
- Bosch Kiox Bordcomputer mit erweiterte Konnektivität
- Komfortabler Selle RoyalLookin Basic Athletic Sattel
- Reifen: Schwalbe Marathon E-Plus, Smart Dual Guard, mit Reflex-Streifen
- Farbe: reed green (shiny)
- Gewicht: rund 28,1 Kilo
- bei einem Gesamtgewicht von 160 Kilo bleibt also ordentlich was über für Fahrer:in, Klamotten, Gepäck
- kostet 4.499 Euro




Geht alles
Lust auf Luft und freien Blick ins Weite, Grüne, Zwischendenmeerige? Denn rauf auf einen der schleswig-holsteinischen Radwanderwege und Ostertour durchziehen! Vielleicht in der Lübecker Bucht? Geht auch mit ohne Superhightechwetterabweisungsklamotten, selbst bei 9-12 Grad im Pieseligen. Genießt es!

Zurück auf die Straße
Bald geht es los mit der Women’s WorldTour 2022, wenn auf den toskanischen Strade Bianche der Startschuss fällt. Bis zur achttägigen Tour de France Femmes sind’s noch einige Monate – aber die Frühjahrsklassiker versprechen Aufregung genug! So wie das ganze letzte Jahr:
Women’s WorldTour-Termine des kommenden Monats:
5. März: Strade Bianche femminile
13. März: Ronde van Drenthe
20. März: Trofeo Alfredo Binda
24. März: Classic Brugge-De Panne
27. März: Gent–Wevelgem
…und am 3. April dann die Flandern-Rundfahrt. Jippie!!
Downtown
Jaaaa, die ganze gesponserte Radvideoszene nervt – aber hier geht es wenigstens nicht um die rosa Brause eines Multimillionärs, sondern über die kolumbianische Version einer Pop-up-Bikelane. Anschnallen! Es geht bergab!
Da geht doch noch was
Nicht E-Autos werden die Verkehrswende zum Guten bringen – Öffis und Fahrräder sind die Lösung! Immerhin etwa ein Fünftel der in Deutschland anfallenden Treibhausgasemissionen stammen aus dem Verkehr, insbesondere aus dem „MIV“, dem „motorisierten Individualverkehr“. Und obwohl gefühlt seit Jahren tausendmal so viele Leute auf dem Rad unterwegs sind, hat sich laut aktuellem Energiewendebarometer 2021 der KfW-Bank der Anteil an Fahrradfahrten nur minimal erhöht: von 6,2% anno 2002 auf 6,4% in 2017. Öffis kletterten zwar auf einen Anteil von 18,8% (2002: 14,2%) – aber knapp 75% der Strecken werden im MIV bewältigt.
Um mal die Dimensionen klarzumachen: Im selben Zeitraum stieg die Summe der im MIV mehr zurückgelegten „Personenkilometer“ um 10%. 43 Millionen Fahrzeuge legten anno 2017 also 240 Millionen Personenkilometer mehr zurück als 15 Jahre zuvor. 2020 lag die Auto-Mensch-Quote in Deutschland bei schon 580 zu 1000, das sind durchschnittlich rund 1,14 Pkw pro Privathaushalt…

Dass nun nicht alle Menschen vom Auto auf Rad oder Bus/Bahn umsteigen können und müssen, ist klar. Das lässt sich auch nicht durch mehr und bessere Radwege, regelmäßige (Land) und günstigere (Stadt) Öffi-Linienführung oder E-Bikes für alle erreichen. Aber dass die Fraktion der renitenten Auto-Maniacs laut der aktuellen „Verkehrswende“-Studie mehr als ein Drittel ausmacht: mindestens erstaunlich! Und trotzdem titelte der Spiegel dazu „Fahrrad statt Auto – auch auf dem Land möglich“. Denn immerhin knapp 66% der Befragten gaben an, sich einen Wechsel von Chaise auf Drahtesel vorstellen zu können, und da ist es auch egal, ob sie auf dem platteren Land oder in städtischeren Gegenden wohnen. Was es dazu brauchte:

Das ließe sich doch mal schön auf die Agenda der neuen Regierung packen – die muss nun schließlich ganz ohne die Expertise eines Andreas Scheuer auskommen und lässt angesichts des koalitionsinternen Werte-Spielraums insbesondere zwischen Gelb und Grün ohnehin eher ein verkehrspolitisches Taktieren befürchten. Also: Die KfW hat immerhin 4000 Leute gefragt, das ist mehr als repräsentativ. Und sie weiß auch: in der Regel gering besetzte Pkw bleiben energetisch ineffizient, ob mit oder ohne Akku. Hingegen stößt ein Nahverkehrsbus pro Personenkilometer immerhin nur rund die Hälfte der Pkw-Treibhausgasemissionen aus. Sogar ein Pedelec verbraucht laut einer Studie vom Umweltbundesamt (UBA) für eine Strecke von 10 km nur so viel Energie, wie es braucht, um 0,7 Liter Wasser bei Raumtemperatur zum Kochen zu bringen. Die zur Stromerzeugung anfallenden Luftschadstoffe betragen noch dazu nur ein Bruchteil dessen, was Verbrennungsmotoren ausstoßen. Und die Akkus? Sie belasten das Klima laut UBA in der Herstellung und Entsorgung mit 22-30kg CO2-Äquivalenten (CO2eq). Vergleicht man das mit 21,5kg CO2eq pro 100 km aus eingesparten Pkw-Kilometern, sind im Vergleich zum Verbrenner bereits nach 100 Pedelec-Kilometern die Treibhausgasemissionen des Akkus beglichen. (Das Akku-Rohstoff-Dilemma bleibt natürlich bestehen, aber bei der CO2eq-Rechnung unbeachtet)
So. Und ein Fahrrad mit ohne Motor? Belastet das Klima-Konto ausschließlich dann, wenn es hergestellt, und in ungleich geringerem Maße, wenn es ggf. entsorgt wird. Dazwischen liegt ein Fahrradleben in reiner Klimaneutralität, gefüllt mit frischer Luft, guter Laune, gefütterten Muskeln, gestärktem Herz-Kreislauf-System, unmittelbarem Erleben von Landschaft und Leuten, Unabhängigkeit von Fahrplan und/oder Parkplatzsuche, wachsender Zuneigung – und wettergerechtem Kleiderwechsel ma sagen. Die perfekte Verbindung von Vernunft und verliebt. So nämlich!