Trendsport 2010: Bahntrassenradeln

Unsere treuen Leser wissen längst: Ausserhalb des Sommers pflegt man in der at-Familie eine besondere Variante des Rennradfahrens. Trainingspläne werden ignoriert, stattdessen zieht man Schwalbe Durano Plus auf und navigiert nach Sonnenstand durch Schleswig-Holstein. Mit dieser Methode kommt man in die ungewöhnlichsten Ecken des Landes, was auch schon Mal positiv sein kann. So auch letzte Woche, als Webmaster Uwe auf dem Radwanderweg von Oldesloe nach Trittau landete.

Nach gut 40 Minuten seichten Dahingleitens auf zarten Sandböden dämmerte es auch Uwe, dass er auf einem besonderen Weg war. Es war zwar nicht der Pfad der Erlechutung, aber die gerade, ebene und gefühlt fast endlose Strecke entpuppte sich immerhin als ehemalige Bahntrasse. Zurück in seinem Kellervierlies schaltete Uwe das Internetz an, guhgelte nach „Radwanderweg Bahntrasse“ und landete sofort auf der Seite Bahntrassenradeln.de. WOW! Von diesen Dinger gibt es also mehrere in Schleswig Holstein und einige sind wir davon auch schon auf der Ostertour gefahren, ohne es zu ahnen. Es war passiert – Uwe hatte Blut geleckt …

Gestern war es dann soweit: Der Webmaster hatte noch ein paar Überstunden aus 2007 abzubummeln und wurde am frühen Morgen aus seinem unterirdishen Rechenzentrum entlassen. Das ungewohnte Sonnenlicht setzte ungeahnte Kräfte frei, und er machte sich auf seinen Weg. Ziel: Die Bahntrasse von Oldesloe nach Henstedt-Ulzburg. Rahmenprogramm: Europas längster Obst- und Gehölzlehrpfad. Fantastisch! Mit enspannten 20 km/h im Mittel führte Uwe eine Sichtprüfung des Weges und der Gehölze durch und war mit sich, dem Leben und dem ganzen Rest zufrieden. Der Weg ließe sich auch schneller befahren, aber wer will schon alle drei Kilometer sein Schaltwerk von Dackelresten befreien. Das hält nur auf.

Enthusiasmiert von dem unfassbarben Naturschauspiel (die laubfreien Bäume können ungemein fantasieanregend sein) beschloss Uwe, seinen Weg bis nach Glückstadt an der Elbe fortzusetzen. Wer die (vielleicht einmalige) Gelegenheit hat, von Henstedt-Ulzburg nach Elmshorn mit dem Fahrrad zu fahren, sollte diese Chance auf jeden Fall ungenutzt verstreichen lassen. Schön wird es erst wieder, wenn man den Elberadweg erreicht. Wer den Slalom zwischen Schafen überlebt, wird in Glückstadt mit Spaghetti belohnt. Nach gut fünf Stunden Gegenwind war Uwe froh, endlich umdrehen zu können und wieder Richtung Keller zu Radeln.

Seiein Sie auch nächsten Mal dabei, wenn es wieder heißt:
Mit Anlauf in die Sauerstoffschuld!

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