Archiv für die Kategorie „Randonneur/Brevet“

Paris-Brest-Paris 2019 – Qualifikation 200km

Am Sonntag hat das Project PBP19 nun richtig Fahrt aufgenommen. Fazit: Stromversorgung immer noch anfällig. Zu schnell gefahren. Knie muckt auf…

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TRANSCIMBRICA März 2019

Seit dem 9.3. um 00:01h sind ein paar wetterresistente Randonneure bei der Transcimbrica, einer Langstreckenfahrt von Hamburg nach Skagen (und zurück!), unterwegs. Mit von der Partie einer meiner Brevet- und Early-Bird-Kollegen Gerald H. aus B. Ich drücke also extra fest die Daumen und erhole mich (immer noch) von den laschen 44km Gegenwind (~80km/h) vom Freitag. Ich würde nicht tauschen wollen, obwohl die Strecke wirklich schön ist, und sogar Elemente unserer Ostertour aufweist….

Wer will, kann die Fahrer auch per Tracking verfolgen. So wie es aussieht hat es Gerald relativ eilig… :-)

Paris-Brest-Paris 2019 – Vorbereitung

Im letzten Jahr hat sich der Webmaster den Superrandonneur vorgenommen. Mission Accomplished.  Gestern hat Lord Helmchen nun seine Vorregistrierung für Paris-Brest-Paris 2019 bestätigt bekommen. Es wird also ernst, und sollte keine Katastrophe eintreten, dann stehen wir am 18. August an der Startlinie. Gut vorbereitet, aber dennoch ohne Ahnung, was genau die nächsten 75-90 Stunden auf uns wartet…

Apropos Vorbereitung: So ein Unternehmen ist ja für einen normalen Radfahrer ziemlich respekteinflößend. Daher habe ich auch einiges unternommen, damit das unvermeidliche Leiden so gering wie möglich gehalten wird.

Das Training:

Ich war bis Januar 2018 ein ganz normaler Durchschnittsrennradler. Je nach Laune und Wetterlage kamen da 3000-6000km über das Jahr zusammen. Für PBP war klar, ich muss lernen, lange im Sattel zu sitzen und  meine Kräfte richtig einzuteilen.

Ich bin also vom Januar an (relativ stur) mindestens 150km pro Woche gefahren. Meistens aufgeteilt auf 2 Touren, und nur Kilometer gerechnet, die man im Trikot verbringt. So bin ich im letzten Jahr rund 10200km gefahren. Wichtig ist es, bei jedem Wetter zu fahren da man nur so genügend Infos bekommt, welche Kleidung bei welchem Wetter hilft, und wie sich das Material allgemein verhält. Ab wann sind die Taschen durch? Kann ich nach stundenlanger Nässe noch das GPS bedienen? Brauche ich extra wasserabweisende Handschuhe oder Stulpen? Sehe ich noch genug durch die nasse Brille? Usw…

Das Rad:

Die Vernunft würde einen Randonneur vorschreiben. Auf dem hätte man mehr Komfort und bessere Halterungen für Taschen und Schutzbleche. Aus reiner Nostalgie fahre ich PBP aber mit meinem geliebten Wechsel Renner. Ich habe nur einen anderen Sattel (Brooks), Laufräder mit Nabendynamo und grösserer Maulweite, Licht und Schutzbleche bestellt. So habe ich etwas mehr Komfort (26mm Bereifung) und muss nicht über Licht nachdenken. Die Schutzbleche halten gut was ab – vor allem für den Hintermann…

Sitzposition/Kondition:

Es ist generell wichtig, wie man auf dem Rad sitzt. Bei Strecken über 10 Stunden kann die Sitzposition aber entscheiden, ob man noch frisch ist, Schmerzen hat, oder abbrechen muss. Ich bin früher einfach losgefahren, hatte nach 80km meist leichte Rückenschmerzen und nach 150km stärkere Rücken und Nackenschmerzen. Das war okay. Schmerzen gehören halt dazu, dachte ich. Beim Brevet kann man das aber nicht brauchen. Daher war ich einmal beim Bikefitting und habe Sitzposition und Vorbau verändert. Mir hat das ne Menge gebracht.

Und weil die bei der Diagnose so nett sind wurde gleich noch eine Leistungsdiagnostik erstellt. Es kann einfach nicht schaden, wenn man sieht, wo der Körper noch etwas lernen kann. Aus der Erinnerung – und Laienhaft formuliert – war bei mir das Ergebnis, dass sich der Punkt an dem der der Körper die Energie nicht mehr aus den Fettreserven, sondern aus dem Kohlehydratspeicher holt durch gezieltes Training nach hinten verschieben lässt. Zudem kann man durch das Trainieren der Essenszufuhr auch den maximalen Kohlehydratspeicher ausweiten. Wer diese Daten von sich kennt, der kann relativ genau ausrechnen, bei welcher Belastung er über welchen Zeitraum wieviel Nahrung braucht. In wie weit sich mein Training ausgezahlt hat sehe ich dann bei der kommenden Diagnostik.

Ich kann aber jetzt schon ganz klar sagen, dass das Training im Bereich von ~130bpm und ~140W (bei mir die Stelle, an der die Kurve langsam absackte) spürbar etwas gebracht hat. Zudem bin ich morgendliche Kilometer (bis 2,5std) immer nüchtern gefahren.

Erfahrung:

Ich habe bei den ersten Brevets den alten Hasen Löcher in den Bauch gefragt und dabei viele gute Infos bekommen. Was macht man gegen einfrierende Flaschen? Welches Werkzeug/Ersatzteil muss unbedingt mit? Wie teilt man sich das Essen/Schlafen ein? Am Ende muss man aber seine Erfahrung selbst machen und entscheiden, was für einen funktioniert. Bis heute habe ich mir folgende Erfahrungen notiert:

  • Komfort ist Geschwindigkeit (gilt spätestens ab 300km)
  • Regelmäßig das Richtige essen (und nicht zu viel)
  • Mehrere kleine Taschen am Rad verteilt sind praktischer als eine „Große“
  • Gute Kleidung hilft enorm. (Scheint mir bei schlechtem Wetter wichtiger als das Rad)
  • Nachts ist eine Lampe am Helm Gold wert
  • Nachts allein ist nicht gut für den Kopf
  • Nicht hinten verstecken, sondern in der Gruppe auch mal vorne fahren (gilt ganz allgemein und gehört zum guten Ton)
  • Und das Wichtigste: Es geht immer noch weiter. Hast du eine Krise, dann mach ne Pause, lass die anderen fahren, leg dich ggf. ne Runde ins Gras oder fahr ruhig weiter. Irgendwann kommt man wieder, und das Tal ist überwunden…

 

 

Was fahren Randonneure auf ner Kaffefahrt?

Im Selbsttest: DT Swiss Laufräder

In der Brevet-Saison dieses Jahr habe ich viel über die passende Ausstattung nachgedacht. Besonders die Lösung der Licht- und Stromversorgung (Navigation/Telefon) war immer wieder unbefriedigend. Mein Setup mit Lupine und 2 Powerbanks hat mich zwar auch beim 600er nicht im Stich gelassen, hat aber gleichzeitig mehrere Schwächen.

  1. In der Nacht, bei schlechter Straße, hätte man gerne zusätzlich Helmlicht
  2. Powerbank und Handy zur Navigation passen nicht gut zu langen Regenphasen
  3. Keine Redundanz (nichts darf ausfallen)

Diese Probleme – kombiniert mit der Tatsache, dass Schlechtwettereinsätze die Rennlaufräder abnutzt – hat mich dazu gebracht, einen Laufradsatz für Brevets und die dunkle Jahreszeit zusammenzustellen. Wichtig dabei: Lichtmontage innerhalb 10min, Nabendynamo, breitere Felge, Haltbarkeit, Gewicht. Und, ganz wichtig, die Laufräder sollten bei möglichen Pannen gut selbst zu reparieren sein. Meine Wahl fiel auf folgendes Setup:

DT Swiss Laufräder für den Randonneur

Nach etwa 500 Testkilometern kann ich sagen: Mission accomplished! Die breiteren Felgen lassen meine 25mm Reifen wie 28er aussehen (Komfort ist alles). Über Licht denkt man nicht mehr nach, und im Wald etc. schaltet man die Lupine dazu. Handy wird tagsüber aufgeladen (siehe https://at-fahrraeder.de/im-selbsttest-usb-werk-von-buschmueller/), und kann sogar bei Lichtbetrieb etwas mitversorgt werden. Allerdings: Für lange Touren (Stichwort Redundanz) ist das mit der Navigation per Handy noch nicht ideal. Dazu später mehr…

Kabelführung nicht beachten!

B-Rocken!!

Wer noch frei ist am 14.07. der sollte sich mal folgende Sternfahrt ansehen: http://www.b-rocken.net. Neben der kleinen Radfahrt (z.B. Potsdam-Brocken) tut man auch noch etwas für den guten Zweck! Dem Webmaster juckt es schon gewaltig in den Fingern/Beinen… Der Webmaster hat sich angemeldet und geht mit gutem Beispiel voran.

600km Brevet ARA BB

Es ist vollbracht, Helmchen hat gestern seine erste Brevet-Serie absolviert. Mission accomplished! Es ging einmal von Berlin über den Darß und wieder zurück. 600km sind ein ganz anderer Schnack als die 400km! Alles bis 400km kann man gut an einem Tag fahren. Aber die Nacht dann weiter durchfahren, das zehrt schon etwas an Kopf und Körper… Daher hört hier vorerst der Bericht auch auf. Ich muss mich auf Essen, Ausruhen und noch mehr Essen konzentrieren. …100 Nudelportionen später:

Das Prozedere ist, nach den ersten drei Brevets, weitestgehend Routine. Man kann gut abschätzen, welche Klamotten man mitnimmt, und was nur unnötiger Ballast ist. Ich hatte mir diesmal sogar den Luxus gegönnt und einmal Baselayer & Trikot zum Wechseln mitgenommen – trotzdem reichte die Satteltasche und der neue ‚CarryAll Bag‘ am Lenker locker aus für

  • Armlinge
  • Beinlinge
  • Regenjacke
  • Wechseltrikot & Baselayer
  • 1 extra Trinkflasche voll Maltodextrin
  • 7 Riegel, 7 Gel
  • Ersatzmantel
  • Ersatzschlauch
  • kleines Tool
  • 2 Powerbanks (für Navigation per iPhone)
  • Warnweste
  • Langfingerhandschuhe (für die Nacht)
  • Taschentücher (Feuchttücher wären besser)
  • Kleine Sonnencreme
  • Reifenheber (Nicht nur zum Reifen heben zu gebrauchen!)
  • Flickzeug
  • Kleines Drahtschloss

7h morgens ging es also wie immer los. Ron, Dominik und ich, als Neulinge auf den 600km, haben beschlossen einfach nach unserem Gefühl zu fahren. Das bedeutete: Wir fahren in dem Tempo, wie wir auch eine lockere Trainingsrunde angehen würden.

Der Hinweg, also die ersten 280km auf den Darß waren zäh. Eine Grippe  im Vorfeld, eine aktuelle Ohrenentzündung und etwas Gegenwind sind halt keine idealen Zutaten für so eine Unternehmung. Trotzdem hatten wir einen Durchschnitt von 28km/h bis zum Darß.

Auf dem Rückweg wurden Rainer, Alexander und Hans-Udo zu unseren Weggefährten. Ohne deren Rat und Tat wäre vieles sicher schwerer geworden. Besonders ein Kettenriss mitten in der Nacht im Wald bei gleichzeitiger Mückeninvasion wäre ohne Rainer und Ron für mich zum Desaster geworden! Unter der Beobachtung und Anleitung der Gruppe habe ich dann die sandige Kette auch noch vergessen richtig durch die Führung der oberen Umlenkrolle zu fädeln – Ein Klops, der mir etwas peinlich war, und meine Auswahl an Gängen auf 2 reduzierte…

Um 11:07h waren wir im Ziel und Lasagne und Bier eine angemessene Belohnung. Für mich das Schönste an diesem Brevet war der Zusammenhalt, der während der Tour in dieser ja zufällig entstandenen Zweckgemeinschaft entsteht. Anfangs krümelt jeder vor sich hin, dann entstehen zufällig Grüppchen in denen jeder mal die Führung übernimmt, aber sonst nicht viel kommuniziert wird. Und irgendwann ist man eine Gemeinschaft, in der keiner mehr zurückgelassen wird.  Man kann es ganz kitschig sagen: das gemeinsame Erleben und Bewältigen dieser Aufgabe verbindet enorm.

Was habe ich für die kommenden Brevets 2019 gelernt?

  • Die Beleuchtung sollte aus Licht am Rad und am Helm bestehen. Letztere schaltet man dann bei Bedarf hinzu. Die Lupine Piko mit Bluetooth-Schalter bietet sich da an.
  • Ein Nabendynamo ist hilfreich
  • Ersatzkettenglied und entsprechendes Werkzeug ist Pflicht
  • Kurz vor der Nacht eine Trinkflasche mit Kaffee füllen lassen kann nicht schaden.
  • Die Straßenverhältnisse sind teilweise schlecht, und die Tour lang. Sitzcreme, ein guter Sattel (Brooks) und min. 25mm Bereifung sind ratsam. Ebenso ganz allgemeines Training des Oberkörpers und der Nackenmuskulatur…

Was kommt als Nächstes? Natürlich Paris-Brest-Paris im kommenden Jahr! Das ist die logische Konsequenz :-)

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400km Brevet ARA-BB – alles ganz anders…

Man kann den 400km Brevet vom Samstag so zusammenfassen: Zu schnell losgefahren, und dann einfach immer immer weitergemacht. In Zahlen: Bruttozeit 17, Nettozeit 14 Stunden. Schnitt: 29,2m/h. Folgendes gelernt:

  1. Man kann sich nicht unbegrenzt von Riegeln ernähren, man braucht auch was für die Sinne.
  2. Maltodextrin entspannt die Ernährungslage spürbar.
  3. Fahrrad am Vorabend so präparieren, dass man nur noch aufsteigen muss.

Damit wäre eigentlich alles gesagt, hätte ich mich nicht beim Bericht über die 300km so weit aus dem Fenster gelehnt und verallgemeinernd „den Randonneur“ beschrieben. Diesmal war nämlich einiges ganz anders als in Hamburg. Von Anfang an wurde Tempo gemacht, und nahezu jeder in der Gruppe hat sich mal im Wind versucht. Relativ früh hatten wir eine Gruppe von um die sechs Leute, die bis zum Ende zusammen blieb. In der Gruppe ging es sehr kameradschaftlich zu. Keiner wurde zurückgelassen, an den Verpflegungen/Kontrollen nicht gedrängelt und es wurde gewartet bis alle fertig waren. Hatte einer ne schlechte Phase, wurde rausgenommen bis er wieder hergestellt war. Die Menschen kommen halt weiter, wenn sie zusammenarbeiten und aufeinander achten…


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300km Brevet HH, 2018

Kurzfassung zur Veranstaltung für Eilige: Es war regnerisch kalt, und das beinahe durchgehend. Ansonsten sind 300km halt auch nur 300km…

Langfassung: Am Sonntag ging es weiter mit der Operation „Super Randonneur“. Diesmal Hamburg. Wer einen Brevet in Hamburg fährt kommt unweigerlich in das wahre Vergnügen, Claus Czycholl, das Urgestein der Deutschen Brevet-Szene, kennenzulernen. Wenn mich nicht alles täuscht, fährt Claus die 1200km von Paris-Brest-Paris im kommenden Jahr zum 8. Mal – und zwar im Alter von 80 Lenzen! „So Gott will“ wie er meint, und ich, als Hobby-Arzt, kann da auch kein Hindernis erkennen.

Claus Czycholl bei der Einweisung

Im Startbereich wurde uns Neulingen schnell klar, dass wir hier die große Chance zum Lernen erhalten, denn neben Claus war das Feld gespickt mit einer ganzen Reihe alter Hasen. Und dass wir Grünschnabel sind, das war schon 200m nach dem Start klar. Mit der ersten Gruppe gestartet fuhren wir nach etlichen Wirrungen von hinten auf die letzte Gruppe der Grandseigneurs auf. Man sollte die Strecke schon richtig herum angehen… Im Grunde war das aber auch ein Glück, denn nun waren wir, wo wir hingehörten, und konnten uns in Ruhe einiges abschauen und zuhören. Zunächst einmal die Feststellung von Claus, dass Radfahren nunmal kein Hallensport ist (wir hatten 9° und stetigen Nieselregen). Andere, wertvollere, Weisheiten gab es auch, aber die muss sich jeder selbst erfahren… oder vielleicht gebe ich noch eine zum Besten: „Man muss die Suppe einfach genießen…“

Der Randonneur ist ein Meister der Effizienz. Bei der Fahrt werden die Kräfte so sparsam wie möglich freigesetzt. Man dümpelt so im Feld vor sich hin. Tempo ist zweitrangig. Im Wind fahren ist etwas für die Neulinge und Jungspunde. So kam es, dass Ron und ich gefühlt 80% der Strecke vorne fuhren. Hatte man sich mal demonstrativ hinten einsortiert, befand man sich 5min später, wie durch ein Wunder, wieder in der Führung. Bei 25km/h ja kein Problem. Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Und so kamen wir in entspannter Bummellaune bei der ersten Kontrolle an. Dort gab’s dann gleich die nächste Lektion: Zeit im Stand ist vergeudete Zeit! Und so wurde aus der gemütlichen Truppe weiser Herren ein unglaublich hektischer Haufen. Alle möglichen Höflichkeitsformen, oder wenigstens der Versuch, etwas Würde auszustrahlen, waren hier nicht am Platz. Es wurde gedrängelt, vorgedrängelt und gerne auch über alle Köpfe hinweg innerhalb von einer Minute 3x an den Espresso erinnert. Wer seinen Stempel bekommen, Nahrung ergattert und die Flasche gefüllt hat, der wartet gerade so lange, dass er nicht alleine gegen den Wind aufbrechen muss und fährt dann ab. Da ist es egal, ob der Windschattenspender der letzten 30km nicht fertig ist, weil sein Reißverschluss klemmt etc. Randonneure sind keine Herdentiere…

30min Unterlenker und zweimal verfahren später waren wir wieder im Schutz des Feldes, und die Strecke ein langer, ruhiger Fluss. Wer jetzt denkt: warum verfahren die sich andauernd? Dem sei gesagt: Nur weil es einen Track gibt bedeutet das nicht, dass der auch die Ideale Strecke abbildet. Die Organisatoren selbst zumindest fuhren teils ganz andere Schleichwege – und so war man in gewisser Weise auch abhängig, sobald man ein paar Kilometer mitgefahren ist.

Loser, nasser Waldboden – Die einzige Chance, Weltraumräder zu überholen…

An einer der Kontrollen, einer Tankstelle, hatten wir soweit gelernt, das wir schnell Stempel und Verpflegung organisiert bekamen. Wir hatten Vorsprung und sogar Zeit für einen Kaffee. Dann fiel der Herrentrupp ein, und Claus schnappte sich meinen halbvollen Cappuccino mit den Worten: „Das schaffst du doch gar nicht alles“ und zog das Ding auf Null. Lehrstunde und Ritterschlag in einem. Ein Meisterstück der Effizienz. :-)

Um 21:18h waren wir wieder in Hamburg. Schneller als gedacht, und um einiges schlauer…

Erkenntnisse in Kurzform: 1. Trödeln auf der Strecke, nicht bei den Verpflegungen, 2. (mein persönlicher Tipp bei schlechtem Wetter) Gute Kleidung ist wichtiger als das Rad. 3. Navigation über Ansage reicht nicht, man muss auch das Display sehen können. 4. Das iPhone 6 ist nicht wasserdicht

Update 06.05.2018: Beim 400er in Berlin bot sich ein ganz anderes Bild. Der Randonneur kann eben auch ein Teamplayer sein!

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200km Brevet ARA-BB

Am Samstag ging es ja los. ‚Helmchen‘ und ‚Rocket Ron‘ starten ihre erste Brevet-Serie. Das Wetter war genau so, wie angedroht. Es war kalt, sehr sehr seeeeehr windig, und ab und zu auch sonnig.  Bruttozeit 10:01, Netto 8:44 – aber das ist eigentlich ja belanglos. Es gibt nur ‚Prüfung bestanden‘ oder irgendwie verhindert gewesen…

Eine Stunde vor Start standen wir auf der Matte und bekamen unsere Startkarte, garniert mit nützlichen Hinweisen, serviert. Da war sie endlich, die gelbe Pappe, die in keinem Bericht fehlen darf, und niemals nie verloren gehen sollte…

Dank norddeutscher Pünktlichkeit konnten wir gleich mit der ersten Gruppe losrollen. Meine Stulpenkonstruktion wurde professionell ignoriert, und es ging recht schweigsam und konzentriert aus der Stadt raus. Vorneweg erfahrene Haudegen, und wir direkt dahinter. Das Tempo war dermaßen kontrolliert, dass Ron immer unruhiger zu werden begann. Helmchen also in die Führung, nur um nach 5min Wasser lassen zu müssen und den ganzen Trupp entschwinden zu sehen.

Danach zu zweit mit Rückenwind und entspannten 30+x km/h zum ersten Kontrollpunkt. Am Scheitelpunkt der Tour, wurde aus Rückenwind immer stärkerer Seitenwind. Alle Radfahrer in Schräglage bei Geschwindigkeiten unter 20km/h. Die Stulpen mussten ab – zu viel Angriffsfläche.  Und dann gab es bis nachhause Gegenwind vom allerfeinsten. Kette links, kurbeln und wenig reden. Hätte mich mal interessiert, welche Wattzahl wir da abgerufen haben über die knapp 6 Stunden Rückweg…

Kleine Zusatznuss für mich war das defekte Schaltwerk auf den letzten 15km (@Jens: ich melde mich gleich!). Kette rechts bei Gegenwind nach 190km – ein Träumchen… Wieder zurück am Ausgangspunkt gab es dafür Lasagne, Salat und Erdinger. Lecker!

Beim Essen noch eine kleine Überraschung: Mein Gegenüber entpuppt sich als Leser dieser Internetseite und spricht fließend Norddeutsch. Schöne kleine Radsportwelt :-)

Fazit: Auch wenn es nur die Kurzstrecke war. Das Ding hatte so seine Tücken, und jeder Trainingskilometer im Vorfeld hat sich gelohnt. Freue mich schon auf die 300km in Hamburg!

Vielen Dank an dieser Stelle auch an den ARA Berlin/Brandenburg der das Ganze in lässiger Routine ausgerichtet hat!

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at Fahrräder
Beckergrube 63
23552 Lübeck

Tel. : 04 51 – 798 22 68

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Mo. + Mi. – Fr. 10.00 – 14.00 und 14.30 – 19.00 Uhr

Di. 10.00 – 14.00 Uhr (nachmittags geschlossen)

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